Damit war der Fehlbetrag mehr als viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Npower drohen harte Einschnitte durch E.ON, sobald der Konzern nach der Innogy-Übernahme Zugriff bekommt. E.ON hat angekündigt, bei Npower nicht lange zu fackeln - zumal der Konzern auf der Insel selbst mit Einbußen kämpft.
Insgesamt fuhr Innogy in den ersten sechs Monaten einen operativen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro ein - 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang sei auch auf den Verkauf des tschechischen Gasnetzgeschäfts zurückzuführen. Im Ökostromgeschäft konnte die RWE-Tochter dank höherer Preise und besserer Wetterbedingungen zulegen. Auch im deutschen Strom- und Gasvertrieb sah die Entwicklung besser aus. Während in Großbritannien rund 238.000 Kunden davon liefen, konnte Innogy hierzulande seit Anfang des Jahres 180.000 Kunden gewinnen. "Alles in allem entspricht die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr unserer Prognose. Wir bestätigen den Ausblick für 2019", sagte Finanzchef Bernhard Günther. Danach soll etwa der operative Gewinn bei 2,3 Milliarden Euro liegen - 330 Millionen Euro weniger als 2018.
E.ON BEKOMMT IN GROßBRITANNIEN MIT INNOGY WEITERE PROBLEME
E.ON und RWE wollen Innogy zerlegen. E.ON will das Vertriebs- und Netzgeschäft übernehmen, RWE das Ökostromgeschäft der Tochter und das von E.ON. E.ON-Chef Johannes Teyssen erwartet bereits im September die Freigabe. Sein Finanzchef Marc Spieker hatte am Mittwoch deutlich gemacht, dass E.ON bei Npower rasch handeln werde. Dauerhafte Verluste werde man nicht hinnehmen. E.ON hatte selbst in seinem britischen Strom- und Gasvertrieb seit Anfang des Jahres 400.000 Kunden verloren. Der operative Gewinn brach um 65 Prozent auf 71 Millionen Euro ein. Der britische Markt ist hart umkämpft. Zudem setzt die Regierung den Versorgern mit einem Preisdeckel zu. Innogy versorgt im Königreich gut 3,8 Millionen Kunden mit Strom und Gas, E.ON etwa sechs Millionen.
rtr