Einer der Insider fügte hinzu, VW wolle die Bücher von Europcar einsehen. Auch Finanzinvestoren sollen ein Auge auf das Unternehmen geworfen haben, darunter Apollo. VW, Apollo und der Finanzinvestor Eurazeo, der knapp 30 Prozent an der Europcar Mobility Group hält, lehnten einen Kommentar ab.

Eine Einigung sei angesichts der finanziellen Belastungen durch die Corona-Pandemie alles andere als sicher, sagten mehrere Insider. Anleger griffen nach Bekanntwerden der Gespräche am Mittwoch dennoch zu. Die Aktien des Sixt-Konkurrenten legten an der Pariser Börse um bis zu 17 Prozent zu.

Für VW wäre der Zukauf eine Kehrtwende. Die Niedersachsen hatten Europacar 2006 an den französischen Finanzinvestor Eurazeo verkauft, der sich die Übernahme einschließlich aller Schulden gut 3,3 Milliarden Euro kosten ließ. VW begründete dies damals damit, dass man sich auf das Kerngeschäft konzentrieren wolle. Aktuell ist Europcar an der Börse knapp 390 Millionen Euro wert. Ein Deal würde Volkswagen einen zusätzlichen Absatzkanal eröffnen. Nach Ansicht von Experten wäre dies wegen der in der Pandemie eingebrochenen Verkaufszahlen ein nicht zu unterschätzender Vorteil, um die Fabriken besser auszulasten. Branchenkenner halten es auch für möglich, dass Volkswagen das dichte Netz an Vermietstationen von Europcar bei seinen Plänen nutzen will, zu einem Mobilitätsanbieter zu werden.


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Europcar kämpft wie allen anderen Autovermieter mit den Einschränkungen durch die Pandemie, die Reisen erschweren und die Nachfrage nach Mietautos sinken lässt. Die Franzosen hatten sich unlängst ein Finanzierungspaket von mehr als 300 Millionen Euro gesichert, um durch die Krise zu kommen. Dazu gehört ein Kredit von 220 Millionen Euro, der zu 90 Prozent durch den französischen Staat garantiert ist.

rtr