Der DAX-Wert-Infineon bewegte sich im Dezember auf dem höchsten Niveau seit über zehn Jahren. Jeweils zwei Vorstände und Aufsichtsräte haben ihre als Vergütungsbestandteil erhaltenen Aktienoptionen verkauft. Neben Reinhard Ploss, dem Vorstandsvorsitzenden von Infineon, trennte sich auch Finanzvorstand Dominik Asam auf diesem Weg von Infineon Aktien. Die Erlöse können sich sehen lassen und beliefen sich bei Herrn Ploss auf über 1,2 Millionen (95.800 Stück) und bei Herrn Asam sogar auf mehr als 2,1 Millionen Euro (167.400 Stück).
Beim Aufsichtsrat Peter Bauer (Aktionärsvertreter) fiel das zusätzliche Salär mit über 4,6 Millionen Euro (359.800 Stück) noch üppiger aus, während Arbeitnehmervertreter Peter Gruber auf "lediglich" 384.000 Euro (30.000 Stück) kam. Summa summarum waren in der zweiten Dezemberhälfte bei dem Halbleiterproduzenten Infineon Insiderverkäufe in einem Volumen von insgesamt 8,44 Millionen Euro (653.390 Stück) gemeldet worden. Die von den beiden Vorständen Ploss und Asam getätigten Käufe von 14.500 Infineon-Aktien repräsentierten einen Gegenwert von fast 193.000 Euro und seien der Vollständigkeit halber ebenfalls erwähnt.
Seit über drei Jahren befindet sich die Infineon-Aktie in einem klaren Aufwärtstrend, wenngleich im Jahr 2015 die technische Korrektur im Sommer höher ausfiel als die des Vorjahres. Sowohl die 100-Tage- als auch die 200-Tage-Linie tendieren eindeutig nach oben, was Chartisten in der Regel besonders gerne sehen. Anfang Dezember lieferte der Timingindikator Relative-Stärke-Index mit dem Unterschreiten der 70-Prozent-Marke zwar ein Verkaufssignal, ein nennenswerter Rückschlag blieb bislang allerdings aus.
Auf Seite 2: Fresenius-Aufsichtsräte in Kauflaune
Beim Gesundheitskonzern Fresenius SE, dem "Dauerläufer aus dem DAX", waren im Dezember Insiderkäufe von insgesamt 11.870 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von fast 753.000 Euro gemeldet worden. Der Löwenanteil ging auf die Konten der Aufsichtsräte Gerhard Roggemann und Klaus-Peter Müller, die jeweils 5.000 Fresenius-Aktien im Gegenwert von insgesamt mehr als 634.000 Euro erworben haben. Für den Rest war die Familie des ehemaligen Allianz-Vorstandsvorsitzenden und derzeitigen Fresenius-Aufsichtsrats Michael Diekmann verantwortlich. Sich selbst "gönnte" Diekmann 1.580 Aktien, seine vier Kinder kamen auf insgesamt 290 Aktien.
Einen ausgesprochen gesunden Aufwärtstrend kann man derzeit der Fresenius-Aktie attestieren. In den vergangenen drei Jahren hat sich der DAX-Wert mehr als verdreifacht. Im Jahr 2015 hat sich diese Tendenz nach oben angesichts eines Jahresgewinns von fast 53 Prozent sogar nochmals verstärkt. Besonders interessant: Dieser Aufwärtsdrang ging mit einer unterdurchschnittlichen Volatilität einher. Eine Aktie die in einer defensiven Branche agiert und ein relativ geringes Kursrisiko ausweist - was will man mehr?
Auf Seite 3: Init - Chef in Kauflaune
Das in der Verkehrstelematik aktive Karlsruher Unternehmen Init Innovation befindet sich mehrheitlich im Besitz der Familie Gottfried Greschner, der zugleich den Posten des Vorstandsvorsitzenden bekleidet. Seit Mitte Juli hat sich der Aktienkurs des Nebenwerts in der Spitze fast halbiert. Im Dezember kaufte Unternehmenschef Greschner über seine Beteiligungsgesellschaft fast 13.000 Aktien im Gegenwert von rund 200.000 Euro und erhöhte dadurch seine Beteiligungsquote.
Ende September belief sich diese auf 41,58 Prozent, der Freefloat wurde mit 52,82 Prozent angegeben. An der Börse wurde die vertrauensbildende Maßnahme positiv aufgenommen. Der Aktienkurs drehte seit seinem im Dezember bei 14,30 Euro markierten Dreijahrestief wieder auf aktuell 16,50 Euro. Dadurch wurde nämlich ein Verletzen der wichtigen Unterstützungszone im Bereich von 14 Euro vermieden.
Zum Autor:
Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.