Einen millionenscheren Insiderkauf war bei dem Softwarefirma SAP registriert worden. Unternehmensmitgründer Hasso Plattner erwarb am vergangenen Freitag über seine Beteiligungsgesellschaft über 137.000 SAP-Aktien und bezahlte hierfür mehr als 15 Millionen Euro. Sechs Wochen zuvor war er schon einmal als Käufer in Erscheinung getreten. Damals belief sich sein Investitionsvolumen sogar auf 39,6 Millionen Euro (324.219 Aktien). Bei dem DAX-Wert fällt auf, dass andere Unternehmensmanager offensichtlich ebenfalls von den Perspektiven der Gesellschaft überzeugt sind. Allein in diesem Jahr haben nämlich sechs verschiedene Insider für mehr als 41 Millionen Euro SAP-Aktien erworben.

Charttechnik SAP


Der jüngste Ausverkauf deutscher Blue Chips ging auch an SAP nicht spurlos vorüber. Ende November rutschte das Papier sogar unter seine langfristige 200-Tage-Linie und generierte dadurch ein charttechnisches Verkaufssignal. Außerdem wurde dadurch die untere Begrenzung des seit Herbst vergangenen Jahres gebildeten mittelfristigen Aufwärtstrends verletzt. Im Bereich der bei 114 Euro verlaufenden Unterstützungszone stoppte jedoch die Talfahrt. Mittlerweile befindet sich die Aktie wieder auf Tuchfühlung mit dieser besonders wichtigen Durchschnittslinie. Sollte sie signifikant überwunden werden, könnte man aus charttechnischer Sicht erst einmal Entwarnung geben, schließlich wäre damit auch die Rückkehr in den Aufwärtstrendkanal gelungen.

RWE: Kauflaune im Aufsichtsrat


Auf den ersten Blick mag der Kauf der RWE-Aufsichtsrätin Hauke Stars aufgrund des relativ niedrigen Transaktionsvolumens von rund 40.000 Euro (1.150 Aktien) relativ bescheiden erscheinen, auf Gesamtjahressicht bestätigt die Transaktion jedoch das positive Bild. Seit dem Jahreswechsel gab es bei dem DAX-Versorger nämlich ausschließlich Insiderkäufe zu vermelden. Seither haben zwölf verschiedene Manager aus dem Vorstand bzw. Aufsichtsrat summa summarum mehr als 44.000 RWE-Anteilsscheine erworben und hierfür fast 1,5 Millionen Euro bezahlt. Verglichen mit der Marktkapitalisierung von über 23 Milliarden Euro mag das zwar relativ gering erscheinen, da immerhin ein Dutzend Insider zugegriffen haben, lässt sich deren Kauflaune dennoch als starker Vertrauensbeweis interpretieren.

Charttechnik RWE


Das Jahr 2021 verlief für RWE bislang wenig spektakulär, schließlich schwankte das Papier in einer relativ engen Tradingrange zwischen 29 und 38 Euro. Zwei Aspekte stimmen aus charttechnischer Sicht allerdings positiv. Erstens: Im November wurde mit dem deutlichen Überwinden der 200-Tage-Linie ein klares Kaufsignal ausgelöst. Zweitens: Mittlerweile wechselte die langfristige Durchschnittslinie vom Abwärts- in einen Aufwärtsmodus, was unter chartorientierten Investoren als Trendwechselsignal interpretiert wird. Zudem befindet sich der DAX-Titel seit fünf Jahren in einem intakten Aufwärtstrend, was ebenfalls für den Wert spricht. Dank seines relativ defensiven Charakters dürfte ein Investment in RWE selbst im Falle einer allgemeinen Marktschwäche dank der relativ attraktiven Dividendenrendite von aktuell 2,8 Prozent keine schlechte Idee sein.

Vonovia: Kapitalerhöhung mitgemacht


Insgesamt acht Unternehmensmanager haben sich an der Kapitalerhöhung von Vonovia zur Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen beteiligt. Insgesamt wurden dabei zum Preis von 40 Euro fast 97.000 Aktien erworben, was einem Transaktionsvolumen von ungefähr 3,9 Millionen Euro entspricht. Den stärksten Vertrauensbeweis lieferte übrigens Vorstandschef Rolf Buch. Er erwarb über 69.000 Papiere und bezahlte hierfür fast 2,8 Millionen Euro. Mit einer Marktkapitalisierung von über 28 Milliarden Euro behauptet sich das Immobilienunternehmen innerhalb des DAX ganz klar im Mittelfeld.

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