DAX-Konzern Vonovia kämpft mit steigenden Zinsen, Bau- und Energiekosten und versucht trotzdem beständig in die Zukunft zu investieren. So steht es um die Aktie des größten deutschen Vermieters. Von Valentin Redl
Wenige Unternehmen sind so abhängig von der Konjunktur, wie ein Vermieter im großen Stil: Auf praktisch jede Nachricht einer Zinserhöhung durch die EZB reagierte Vonovia empfindlich. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2023 trotz oder vielleicht gerade wegen der anhaltenden Wohnungsnot in Deutschland eine solide Bilanz erzielt, denn die Immobilien des DAX-Unternehmens sind praktisch vollvermietet. Der Umsatz stieg dabei im zweiten Quartal 2023 um 1,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.
Vonovia leidet unter steigenden Kosten
Aktuell machen Vonovia vor allem die gestiegen Energie- und Baukosten zu schaffen. Das bedeutet Investitionen in neue Wohnungen oder die Modernisierung des aktuellen Bestands muss sorgfältig geplant werden. So gestaltet sich die Expansion bei dem deutschen Wohnkonzern zwar träger als ursprünglich gedacht, aktuell sei aber die Finanzierung für den Bau neuer Wohnung gesichert.
Mieterfeste und Konzerte
Außerdem legt Vonovia den Fokus auf soziale Verantwortung und will Mietern mehr Service und Sicherheit bieten, also wurden Events wie Hofkonzerte und Mieterfeste eingeführt, diese werden auch im folgenden Jahr beibehalten.
Chart zeichnet gemischtes Bild
Die Aktie von Vonovia notiert aktuell wieder zum etwa gleichen Kurs wie zum Jahresbeginn. Nach einem massiven Abverkauf im Februar und März diesen Jahres befindet sich Vonovia jetzt wieder auf dem Weg nach oben. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 18 Milliarden Euro.
Die Charttechnik zeigt ein ebenso gemischtes Bild wie die Fundamentaldaten. Die Aktie befindet sich seit Jahren in einem langfristigen Abwärtstrend. Seit dem Jahrestief im März zeigt sich aber Erholung und es geht aufwärts. Trotz kleiner Korrektur Ende September hält sich die Aktie souverän über der 50 Tages Linie. Laut Analysten ist hier aber noch ein wenig Luft nach oben und so liegt das durchschnittliche Kursziel bei 24,72 Euro.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand der Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.