Der diesjährige Sommer stellt alle bisher in Europa gemessenen Temperaturrekorde in den Schatten. Auch in Japan, Indien und den USA ächzen die Menschen unter der Hitze. Laut der amerikanischen Klimabehörde National Oceanic and Atmospheric Administration hat 2015 gute Chancen, das wärmste Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880 zu werden.

Und künftig könnte es noch heißer werden. "Der Trend wird sich fortsetzen, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen unvermindert anhält", warnt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Auch das Earth Institute an der Columbia University macht den CO2-Ausstoß für die weltweit sowohl an Zahl als auch an Intensität zunehmenden Hitzewellen verantwortlich und prophezeit insbesondere dem Südwesten der USA in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts verheerende Dürren. Schon jetzt sind in vielen Ländern die Felder so trocken, dass Bauern Ernteausfälle befürchten.

Barack Obama will gegensteuern. "Keine Herausforderung stellt eine größere Bedrohung für unsere Zukunft und künftige Generationen dar als der Klimawandel", sagt der US-Präsident. In seinem jüngst vorgelegten "Clean Power Plan" hat er verbindliche Emissionsziele formuliert. Demnach müssen Kraftwerke im Vergleich zum Jahr 2005 ihren Kohlendioxidausstoß bis 2030 um mehr als ein Drittel senken. Statt Kohle sollen vermehrt alternative Energien eingesetzt werden.

Von Obamas Klimaoffensive sollten auch europäische Unternehmen profitieren. So erwartet der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas beispielsweise einen signifikanten Anstieg der Auftragseingänge. Schon im zweiten Halbjahr 2015 stammte die Hälfte der sich auf insgesamt 2,46 Megawatt belaufenden Orders aus den USA. Die starke Nachfrage treibt den Aktienkurs nach oben. Seit Jahresanfang legte der Titel um rund 60 Prozent zu.

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Sonne, Wind, Wasser



Im Portfolio des LBBW Global Warming ist Vestas mit über sieben Prozent gewichtet. Der Fonds investiert in europäische Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen der globalen Erderwärmung entgegenwirken oder deren Folgen abmildern. Neben der Wind- und Solarbranche zählt Manager Christoph Keidel dazu auch Firmen, die entlang der Wertschöpfungskette Wasser aufgestellt oder im Anlagebau tätig sind, wie Spirax-Sarco Engineering. Die Firma stellt Dampfsysteme und Schlauchanlagen her, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Produktionsanlagen energiesparender umzurüsten.

Für ein Investment infrage kommt auch Bayer. In der Sparte BayerCrop bietet das Unternehmen Produkte an, die es Bauern ermöglichen, höhere Erträge auf begrenzter Fläche zu erzielen. Der Bedarf wächst. Aufgrund von Dürren und Wasserknappheit schrumpft die landwirtschaftlich nutzbare Fläche.