Lenovo und Fujitsu wollen noch in diesem Monat einen Deal vereinbaren, wie die Zeitung "Nikkei" zudem am Donnerstag ohne Quellenangabe berichtete. Einige Fujitsu-Mitarbeiter dürften demnach zu dem chinesischen Rivalen wechseln.
An der Börse kamen die Pläne gut an: Fujitsu-Aktien verteuerten sich in Tokio um knapp sechs Prozent. Lenovo-Papiere zogen in Hongkong um 1,5 Prozent an.
Finanzielle Details waren zunächst nicht erhältlich. Laut "Nikkei" könnte Fujitsu die Design-, Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten in dem Bereich in ein Joint Venture unter Lenovo-Führung einbringen. Die Chinesen könnten alternativ die Mehrheit an der PC-Sparte von Fujitsu erwerben.
Fujitsu teilte mit, mehrere Optionen für die PC-Sparte zu prüfen. Es gebe aber noch keine Entscheidung. Lenovo lehnte eine Stellungnahme ab.
Der PC-Markt ist hart umkämpft, weswegen die Margen für die Anbieter gering sind. Der Branche macht zu schaffen, dass Smartphones und Tablet-Computer in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung gewonnen haben. Im zweiten Quartal waren die PC-Verkäufe binnen Jahresfrist um 4,5 Prozent geschrumpft, viele Hersteller stecken mitten in einer Sanierung. Vor allem kleinere Anbieter stehen mit dem Rücken zur Wand. So ist Fujitsu fast nur noch auf Japan konzentriert. Lenovo kommt weltweit auf einen Marktanteil von gut 21 Prozent, dicht gefolgt von HP Inc. Dell steht für 16 Prozent des Marktes.
Lenovo war durch die Übernahme des PC-Geschäfts des US-Technologieriesen IBM vor rund zehn Jahren an die Branchenspitze gerückt. Der Konzern hat 2011 bereits ein Gemeinschaftsunternehmen mit NEC ins Leben gerufen, um das japanische Unternehmen zu stützen. Fujitsu hat jetzt ursprünglich mit Toshiba und Vaio - einer Sony -Abspaltung - über eine Dreier-Fusion der PC-Geschäfte verhandelt. Die Unternehmen konnten sich aber nicht auf die Details einigen, weswegen die Gespräche abgebrochen wurden.
rtr