Grosszügige Dividenden richten sie alle aus, sowohl Mercedes, VW wie auch Porsche, aber welche Aktie ist derzeit die beste?

Die drei deutschen Autobauer Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche haben jeweils ihre eigenen Herausforderungen zu bewältigen und dürfen daher nicht über einen Kamm geschärt werden.

Mercedes-Benz Group (ISIN: DE0007100000)

Der Premium-Car-Hersteller aus Stuttgart kämpft im ersten Halbjahr 2025 mit deutlich rückläufiger Profitabilität: Der Nettogewinn fiel auf rund 2,7 Mrd. €, nach etwa 6,1 Mrd. € im Vorjahr (-≈56 %). Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um ca. 8,6 % auf etwa 72,6 Mrd. €. Daraus lässt sich eine Nettomarge von nur noch rund 3,7 % ableiten. Das Management verweist auf Zölle (dank Trump…), schwache Nachfrage in China und hohe Investitionen in Elektromobilität als Hauptbelastungen. 

Mercedes-Benz setzt wichtige strategische Schritte: Automobilhersteller der Renewable Carbon Initiative beigetreten und will seine Produktion entlang der Lieferkette mit erneuerbaren Kohlenstoffquellen wie Biomasse und recyceltem CO₂ ausrichten. Zudem kündigte Mercedes an, ab 2027 in seinem Werk in Tuscaloosa, Alabama, ein „Kernsegment“-Fahrzeug zu produzieren — eine Maßnahme, mit der der Hersteller auf steigende US-Importzölle reagiert. Darüber hinaus präsentierte Mercedes kürzlich den ersten vollelektrischen Kombi der Marke (den neuen CLA Shooting Brake) auf einer 800-Volt-Plattform – ein Signal für die beschleunigte E-Mobilitätsstrategie. Diese Entwicklungen könnten mittel- bis langfristig den Umsatzmix, die Produktionskosten sowie die Wettbewerbsposition in den USA verbessern – relevante Faktoren für Anleger.

Das sagen die Analysten: Die Analysten sehen noch ein Kurspotential (Konsensschätzung) von rund 10% (58 Euro) für die Mercedes-Benz-Aktie und die letzte jährliche Dividendenrendite hat rund stattliche 8% betragen. Charttechnisch ist der Weg nach oben wieder frei, sobald die Mercedes-Aktie den Sprung über die 55 Euro schafft.

Volkswagen Vz. (ISIN: DE0007664039)

Die Volkswagen Gruppe meldete am 25. Juli 2025 ihre Ergebniszahlen: Der Umsatz für das erste Halbjahr belief sich auf etwa 158,4 Mrd. € (−0,3 % gegenüber Vorjahr) und das operative Ergebnis (Return on Sales) wurde für 2025 auf 4,0–5,0 % korrigiert nach zuvor 5,5–6,5 %. Dies deutet auf eine reduzierte Marge infolge erheblichen Ertragsdruck hin – auch hier wieder vor allem durch die (Trumps-)Zölle und wachsendes BEV-Geschäft mit geringeren Margen.

Volkswagen steht vor zentralen Weichenstellungen: Der Konzern befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit der US-Regierung über umfangreiche Investitionen in den USA, um den negativen Effekt der hohen US-Importzölle abzumildern. Gleichzeitig kündigte VW an, die Produktion von Elektrofahrzeugen an zwei deutschen Standorten kurzfristig auszusetzen – Grund sind unter anderem schwächere Nachfrage und die Auswirkungen der US-Zölle. Solche Maßnahmen könnten die Profitabilität kurzfristig belasten, aber bei erfolgreicher Umsetzung die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere in Nordamerika stärken – ein durchaus gewichtiger Punkt für die mittelfristige Kursentwicklung.

Das sagen die Analysten: Die Analysten sehen derzeit ein Kurspotential (Konsensschätzung) von rund 25% (114 Euro) für die Volkswagen Vz-Aktie und die letzte jährliche Dividendenrendite hat knapp stattliche 7% betragen.

Porsche Automobil Holding SE (ISIN: DE000PAH0038)

Die Holdinggesellschaft der Marke Porsche veröffentlichte am 13. August 2025 Halbjahreszahlen: Der „adjusted group result after tax“ liegt bei 1,1 Mrd. €, das tatsächliche Ergebnis nach Steuern bei 0,3 Mrd. €.

Bei Porsche steht vor allem die strategische Neuaufstellung im Fokus: Aufsichtsratswechsel mit Rücktritt von CEO Oliver Blume und Bestellung von Michael Leiters ab Anfang 2026 unterstreicht den Reformbedarf im Konzern. Zugleich sieht sich Porsche mit einer deutlich gedämpften operativen Margenprognose (nur noch rund 2 % statt zuvor 5-7 %) konfrontiert — unter anderem infolge von US-Importzöllen und Nachfrageschwäche in China.

Dennoch: Auch wenn dies kurzfristig Belastungen für die Aktie der Porsche Automobil Holding darstellt, könnte die Neuausrichtung mittel- bis langfristig Potenzial bergen – wenn Kosteneinsparungen und Produktstrategie greifen. Die Aktie ist jedenfalls bereits heute äusserst interessant (auch wenn es - was für sämtliche Aktien gilt - nie eine Garantie auf Kursgewinne gibt und jeder Anleger sich der Risiken bewusst sein sollte), da das Abwärtsrisiko ziemlich begrenzt sein dürfte infolge einer massiven Unterstützung für den Kurs bei rund 33 Euro (wodurch sie sich von der VW Vz-Aktie unterscheidet, die zwar einen ähnlichen Chart hat, aber keine solch klare Unterstützungsmarke aufweist), die Analysten sehen ferner ein Kurspotential von knapp 11% (38 Euro) und die jährliche Dividendenrendite hat zuletzt 5.5% betragen.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Porsche Automobil Holding.