Die neuen Quartalszahlen des Autobauers Volkswagen fielen, wie teilweise erwartet, desaströs aus. Der Umfang der Verluste dürfte Anleger trotz niedriger Erwartungen aber dennoch schlucken lassen. Wir geben einen Überblick.
Erst kürzlich hatte die Nachricht von drei VW-Werken, die aufgrund von Sparmaßnahmen auf der Kippe stehen, ein Medienecho über den Autobauer aus Wolfsburg erzeugt. Jetzt legt Volkswagen mit den Quartalszahlen nach, die die angespannte Stimmung unter Anlegern noch weiter anheizen dürfte.
Volkswagen bricht beim Konzerngewinn ein
Wie erwartet fielen die Quartalszahlen bei Volkswagen teils furchtbar aus. Ein schwaches Branchenumfeld mit weniger Autoverkäufen sowie der angestoßene Kapazitäts- und Stellenabbau im Konzern haben zu einer Milliardenbelastung geführt. Das operative Ergebnis rutschte um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro ab, wie Volkswagen am Mittwochmorgen mitteilte. Höhere Fixkosten und erhebliche Umbaukosten unter anderem für das vor dem Aus stehende Brüsseler Werk der Tochter Audi sorgten für Belastung. Die Werte lagen noch unter den Erwartungen von Finanzexperten.
Durch das schleppende Geschäft in China sieht es beim Konzerngewinn sogar noch schlimmer aus. Der sackte nach Steuern um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ab. Etwas weicher landete der Umsatz mit nur einem halben Prozentpunkt Verlust bei 78,5 Milliarden Euro.
Die im September erneut gesenkte Jahresprognose hielt das Management um Vorstandschef Oliver Blume aufrecht. Blume hat im Konzern den Rotstift angesetzt und will Milliarden einsparen, um insbesondere die renditeschwache Kernmarke VW Pkw wieder auf Trab zu bringen.
Das macht jetzt die Volkswagen-Aktie jetzt
Die Aktie von Volkswagen, die zuletzt aufgrund massiver Kursverluste etwas resistent gegenüber schlechten Nachrichten zeigte, reagierte auf die Quartalszahlen dennoch empfindlich und verlor im vorbörslichen Handel zwischenzeitlich fast 2,5 Prozent auf 89,02 Euro.
Die Lage beim Autobauer Volkswagen bleibt also weiter extrem angespannt. Positive Nachrichten dürfen Anleger zunächst nicht erwarten. In den nächsten Wochen dürfte der Widerstand der Arbeitnehmer gegen die geplanten Werkschließungen und Gehaltseinsparungen im Mittelpunkt stehen.
Mit Material von dpa-AFX
Lesen SIe auch: Böse Überraschung für Aktien? DANN könnten die Zinsen plötzlich wieder steigen
Oder: Alphabet-Aktie hebt dank dieser Nachrichten ab: Startschuss für eine noch größere Rallye?
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der geschäftsführende Chefredakteur, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..