Nach schwierigen Wochen feiern die deutschen Auto-Aktien Mercedes-Benz, Volkswagen und BMW am Donnerstag einen Befreiungsschlag. Das liegt aber nur bedingt an der Zoll-Wende von Donald Trump…
Nach der Wende ist vor der Wende. Anleger sind bei den von US-Präsident Donald Trump angedrohten und verhängten Zöllen kurzfristige Änderungen schon fast gewöhnt, an den Börsen kann eine solche Korrektur aber große Auswirkungen haben. So auch jetzt. Statt den neuen Zusatzaufschlägen von insgesamt 20 Prozent auf Einfuhren aus Deutschland und anderen Staaten der Europäischen Union bleibt es laut Donald Trump zumindest für 90 Tage bei einem gesenkten Zollsatz von zehn Prozent. Nur China wird keine Gnade zuteil – hier liegen die Abgaben mittlerweile bei 125 Prozent.
Und auch die 25-Prozent-Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium haben nach ersten Erkenntnissen Bestand. Deutsche Auto-Aktien wie BMW, Mercedes-Benz oder Volkswagen feierten dennoch zweistellige Kurssprünge.
Auto-Aktien stiegen um bis zu 14 Prozent
Im vorbörslichen Handel legten auf der Plattform Tradegate Mercedes-Benz fast 12, Volkswagen 10 und BMW 14 Prozent zu. Obwohl die Erleichterung über die Zoll-Pause die Auto-Aktien nicht direkt betrifft, ist damit wohl die Hoffnung auf Änderungen in der eigenen Branche verknüpft. Zudem veröffentlichte Volkswagen Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Die enttäuschten Experten zwar bei den Erlösen und dem operativen Gewinn, trotz der US-Zollpolitik hält VW aber an seinen Jahreszielen fest. Für einen Kauf der Aktie spricht das aber noch nicht.
Auto-Rallye bei VW und Co könnte nur von kurzer Dauer sein
Anleger sollten bei den verprügelten Auto-Aktien nicht gleich von einer Trendwende ausgehen. Die unberechenbare Zoll-Politik der USA könnte an der Börse in der nächsten Zeit noch für die ein oder andere Überraschung sorgen. Zudem berichtete unter anderem „Reuters“, dass das chinesische Handelsministerium mit der Europäischen Union Verhandlungen über die Preise für Elektrofahrzeuge aufnehmen möchte.
Auch das könnte den Markt durchwirbeln. Analysten wie die US-Bank JPMorgan blieben dementsprechend zumindest bei Volkswagen in einer Analyse vorsichtig und änderten an ihrem „Neutral“-Rating nichts.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.