Das Anlegerinteresse an Energieerzeugern mit einem hohen Kohlestrom-Anteil sei sehr begrenzt, schrieb SocGen-Analyst Lüder Schumacher in einem Kommentar zu RWE. Ein weiterer Belastungsfaktor seien die hohen Rückstellungen für den Rückbau der Kernkraftwerke. Er bemängelte außerdem die Aussage des Konzerns, das angepeilte Nettoergebnis von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro wohl nur knapp zu erreichen. "Nicht gerade ermutigend", fügte Schumacher hinzu. Er stufte RWE-Titel auf "Hold" von "Buy" herunter.
Gleiches tat sein Kollege Alberto Ponti mit den Papieren von E.ON. Die Aufspaltung des Konzerns sei zwar positiv, eine Erholung des Großhandelspreises für Strom sei aber nicht in Sicht. Vor diesem Hintergrund kürze er seine Gewinnprognosen für 2017 und 2018 um bis zu elf Prozent. Der an der Strombörse EEX gehandelte Strom-Terminkontrakt notierte am Dienstag mit 28,70 Euro je Megawattstunde nur 20 Euro-Cent über seinem Rekordtief der vergangenen Woche.