Zwar wurde in der Mitteilung kein Name genannt, jedoch bestätigten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass es sich um Netflix handelt. Ein Firmensprecher sagte, das Unternehmen sei dankbar, dass die Sache beendet sei. Die Staatsanwaltschaft hat vor drei Jahren ihre Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung begonnen. Ihr zufolge muss Netflix in Italien Abgaben zahlen, weil es dortige digitale Infrastrukturen nutzt, um rund zwei Millionen Nutzer mit Inhalten zu versorgen.
Vor dem in den USA beginnenden letzten Börsenhandelstag dieser Woche befindet sich die Netflix-Aktie leicht im Plus. Doch seit November 2021 verlor die Netflix-Aktie bislang fast 74 Prozent. Der ehemalige Highflyer und Börsenliebling befindet sich dadurch in einem steilen Abwärtstrend. Anleger passen also auf, dass sie nicht ins fallende Messer greifen. Erst bei deutlich besseren Quartalszahlen und einem Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal könnte man über eine technische Gegenreaktion und damit steigenden Kursen sprechen.
Die Netflix-Aktie hatte es so schwer getroffen, weil das lange anhaltende steile Wachstum ein vorläufiges Ende zu finden scheint. Die Abos stiegen nicht mehr wie gewohnt und da Netflix stark verschuldet ist - kein gutes Omen im Umfeld steigender Zinsen - muss der Konzern wachsen und mehr Geld verdienen. Eventuell gibt es deswegen bald Werbeanzeigen an Netflix oder der Konzern wird versuchen, im Gaming-Bereich Fuß zu fassen. Man sollte die Netflix-Aktie also noch nicht vollkommen abschreiben und eine technische Gegenreaktion könnte in den kommenden Wochen folgen. Anleger halten ihre Einsätze und das Risiko bei der Netflix-Aktie aber am besten gering und achten sowohl auf den Chart, als auch auf die fundamentalen Zahlen.
rtr, Online Redaktion