Ausgangssituation und Signal
Anleger hoffen auf frischen Wind bei den Papieren des Windkraftanlagenbauers Nordex. Doch diese enttäuschen mit einer großen Flaute. Nachdem die US-Investmentbank Goldman Sachs den Titel am Dienstag auf "Verkaufen" gestellt hat, trennten sich viele Anleger von ihren Anteilsscheinen und ließen die vorhergehende Kurserholung schnell wieder verpuffen. Mit aktuellen Preisen um 10,06 Euro versucht der Wert, sich oberhalb der 10er-Marke zu festigen. Die Tiefstkurse am Mittwochmorgen lagen bei 9,82 Euro. Ob die 21-Tagelinie (grüne Kurve) jedoch kräftig genug ist um den Kursen Unterstützung zu bieten, ist zweifelhaft.
Eine weitaus kräftigere Unterstützung findet sich da schon bei Preisen um 8,81 Euro: In diesem Bereich lag der Tiefstkurs aus dem Jahres 2014 - siehe Monatschart, der das langfristige Kursverhalten der Nordex-Aktie aufzeigt. Deutlich zu erkennen: Der bestehende Abwärtstrend (A), der bereits Anfang 2016 seinen Anfang nahm. Die 200-Tagelinie (blaue Kurve) weist steil nach unten und zeugt vom übergeordneten Abwärtstrend. Zwar liegen die aktuellen Notierungen knapp 16 Prozent unterhalb ihrer durchschnittlichen Preise der vergangenen 200 Handelstage, doch historisch betrachtet stellt dies noch keine überverkaufte Marktsituation dar.
Die Gefahr weiter nachgebender Preise für eine Nordex-Aktie sollte damit nicht unterschätzt werden. Nun kommt es auf die Unterstützung bei 9,36 Euro an; hier befindet sich ein Mehrjahrestief. Dieses wurde Ende Juni markiert. Der Wochenchart zeigt den mittelfristigen Trendkanal (blau schraffiert), in der die Notierungen nach unten gleiten. Unterstellen wir eine Fortsetzung des bisherigen Trendverhaltens, so lässt sich ein erstes Kursziel um 8,81 Euro herleiten. Mittel- bis langfristig erscheinen Notierungen um 6,64 Euro als realistisch - siehe Monatschart. Zeit für einen Short-Gedanken.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion
Empfehlung der Redaktion
Die weiteren Aussichten für die Nordex-Aktien sind derzeit als negativ einzustufen. Der Kurssturz in dieser Woche zeugt vom kräftigen Abgabedruck der Anleger, der sich auch am Mittwochmorgen tendenziell fortsetzt.
Nachfolgend stellen wir ein Hebelzertifikat vor, mit dem sich auf weiter fallende Kurse bei Nordex setzen lässt. Das Produkt kommt aus dem Hause der Emittentin UniCredit und weist einen spannenden Hebel von 7,8 auf. Sollte die Nordex-Aktie unser erstes Kursziel im Bereich um 8,81 Euro erreichen, so läge der erwartete Gewinn bei rund 90 Prozent. Bei Notierungen um 6,64 Euro würde sich der Preis des nachfolgenden Derivats um rund 260 Prozent verteuern. Es wird dazu geraten, einen individuellen Stopp-Losskurs zu platzieren (siehe Tabelle).
Trading-Idee | |
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Produkt | OE Turbo Bear Opt.schein |
Basiswert | Nordex |
WKN | HW22QZ |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | Open End |
Basispreis | 11,1340 EUR |
Knock-Out-Schwelle | 11,1340 EUR |
Hebel | 7,844 |
Kurs Zertifikat | 1,20 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 1 ca. | 0,49 EUR |
Kurs Zertifikat an Stopp 2 ca. | 0,00 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 1 ca. | 2,25 EUR |
Kurs Zertifikat an Ziel 2 ca. | 4,30 EUR |
Kursmarken Basiswert | |
Kurs Basiswert | 9,92 EUR |
Kaufen bei max. | |
Stoppkurs 1 | 10,66 EUR |
Stoppkurs 2 | 11,11 EUR |
Zielkurs 1 | 8,81 EUR |
Zielkurs 2 | 6,64 EUR |
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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