von Herausgeber Frank-B. Werner

Die kühle Reaktion auf die erste Zinssenkung in den USA seit Dezember 2008 war nicht wirklich eine Überraschung. Die über Erwarten starken Wirtschaftsdaten ließen der US-Notenbank gar keine andere Möglichkeit, als klarzumachen, dass diese Leitzinsermäßigung wohl eher ein einmaliges Ereignis als der Beginn einer Serie ist. Entsprechend gering fiel der Kursrückschlag aus. Einen richtigen Dämpfer gab es dagegen, nachdem Donald Trump neue Zölle für chinesische Waren angekündigt hatte. Rund um den Globus brachen die Kurse ein; auch der DAX rauschte gewaltig ab. Zölle sind zwar eine ärger­liche Angelegenheit, ihre Wirkung wird von den Börsianern aufgrund des psychologischen Effekts allerdings überschätzt. Wenn nun nochmals Waren aus dem Reich der Mitte im Wert von 300 Milliarden Dollar bei der Einfuhr in die USA mit einer Abgabe von zehn Prozent belegt werden, dann sprechen wir von 0,15 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts. Ob das die schlechteste Woche dieses Jahres für S & P 500 und Nasdaq rechtfertigt? Dass China jetzt seine Währung abwertet, birgt zumindest das größere Gefahrenpotenzial.

Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" druckte die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zu den (technischen) Lesegewohnheiten der Deutschen. Das tat sie sicher ein wenig in eigener Sache, und weil diese Sache auch unsere Sache ist, hier die Ergebnisse: Demnach lesen 59 Prozent der Befragten längere Texte lieber auf dem Papier, 29 Prozent haben keine Präferenz, und nur sieben Prozent bevorzugen den Bildschirm. Der Befund gilt, weniger stark ausgeprägt, entgegen landläufigen Vorurteilen auch für die Jüngeren.

Die Grünen wollen, dass Bahntickets mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz (sieben Prozent) belastet werden. Entsprechend könnten die Preise um zwölf Prozent sinken und der öffentliche Verkehr attraktiver werden. Übersehen wird dabei, dass der Preis nur ein Entscheidungsparameter ist. Wichtiger wären vielen Nutzern Pünktlichkeit, Sauberkeit und Sicherheit.