Der britische Premierminister Boris Johnson äußerte sich zuversichtlich, bis zum EU-Gipfel Mitte Oktober eine Einigung über die künftigen Beziehungen seines Landes zur Union zu finden. Außerdem betonte er, dass es keine Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz Nordirland und der Republik Irland geben werde. Die Frage nach dem dem künftigen Grenzregime in dieser Region ist der Knackpunkt der bisherigen Verhandlungen. Johnsons irischer Kollege Leo Varadkar sagte, auch er hoffe auf eine Einigung bis zum EU-Gipfel. Es gebe gewisse Gemeinsamkeiten.

Johnson sagte außerdem, dass er durch die jüngsten Schlappen im Unterhaus nicht eingeschüchtert sei. Damit schürte er Spekulationen, er werde das Gesetz, dass ihn zu einem Antrag auf einen erneuten Brexit-Aufschub bei der EU verpflichtet, ignorieren wird. "Klar, man kann jetzt argumentieren, dass ein offener Gesetzesbruch durch die Regierung Ihrer Majestät weiterhin ein unwahrscheinliches Szenario bleibt", sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. "Doch muss sich jeder fragen, wie sinnvoll Wahrscheinlichkeitsaussagen im Zusammenhang mit Brexit sind."

rtr