Der Beschluss zur Dividende sei einstimmig erfolgt, erklärte RWE. Demnach stimmten auch die Vertreter der Kommunen zu, die knapp 24 Prozent an dem Konzern halten. Sie stellen vier der 20 Vertreter im Aufsichtsrat. Aus den Reihen der Kommunen, darunter finanziell klamme Städte wie Bochum und Essen, war zuvor heftige Kritik an dem Vorschlag laut geworden. Sie sind ohnehin von der Flüchtlingskrise gebeutelt. Es gibt Rufe danach, Terium auf der Hauptversammlung im April die Entlastung zu verweigern. Dagegen regt sich aber inzwischen auch Skepsis. "Den Vorstand nicht zu entlasten ändert nichts daran, dass wir keine Dividende bekommen", sagte der Bochumer Kämmerer Manfred Busch der Nachrichtenagentur Reuters. Der Dividendenausfall sei zwar ein Schlag ins Kontor: "Wir werden deswegen aber kein Schwimmbad schließen."
SCHMITZ FOLGT TERIUM ALS RWE-CHEF
RWE spart durch den Dividendenausfall 600 Millionen Euro an Liquidität. Weitere Einnahmen soll der geplante Börsengang von zehn Prozent der Anteile an der neuen Tochter für Ökostrom, Vertrieb und Netze bringen, der noch in diesem Jahr geplant ist. CEO Terium werde ab April in Personalunion auch die Tochter führen, erklärte RWE. Bis die neue Tochter am Kapitalmarkt durchstarten könne, gebe es noch viel zu tun, sagte Terium. "Ich sehe es dabei als meine vordringlichste Aufgabe als Vorstandsvorsitzender beider Gesellschaften an, den für den Börsengang notwendigen Trennungsprozess verantwortungsvoll zu gestalten." Nach dem Börsengang bleibe er dort an der Spitze. Nachfolger als RWE-Chef werde dann sein bisheriger Stellvertreter Rolf Martin Schmitz. Sein Vertrag wurde um anderthalb Jahre bis Mitte 2021 verlängert.
Reuters