Laut einer Börsenregel sollte man niemals in ein fallendes Messer greifen. Und dass die RWE-Aktie im freien Fall ist, steht außer Frage: Alleine binnen Wochenfrist ging es in der Spitze um 21 Prozent nach unten, auf Monats-Basis stehen Verluste von 34 Prozent zu Buche und gegenüber dem Jahreshoch sind es minus 58 Prozent. Kleines "aber": Gestern kam es im Kerzenchart zu einem "Hammer-Kaufsignal", und die heutige Eröffnung war im Plus. Dass es intraday bereits wieder gen Süden geht, kann beim spekulativen Einstieg insofern nützen, dass das Verlustrisiko dadurch sinkt.

Lauf klassischer charttechnischer Lehre wird der Stopp direkt unter dem Hammer-Tief platziert. Dieses liegt bei 10,18 Euro. Wer also beispielsweise Turbo-Bull-Papiere kauft, setzt einen Stopp bei 10,10 Euro. Man kann aber auch anders agieren und beispielsweise einen Inliner mit engerer unterer Schwelle kaufen, die bei maximal 9,80 Euro liegen sollte.

Bei der HypoVereinsbank gibt es noch 5 solche Scheine, bei der Société Générale sogar 20. Fordert man zudem eine Gewinnmöglichkeit von mindestens 75 Prozent, dann bleiben insgesamt 20 RWE-Inliner übrig.

Wir entscheiden uns für einen Schein mit nur gut zwei Monate währender Restlaufzeit. Bis Mitte November kann der Inliner um gut 85 Prozent zulegen. Dazu muss die RWE-Aktie zwischen 9,00 und 14,00 Euro bleiben. Unten würde man die Reißleine ziehen, wenn es einen Schlusskurs unter 10,00 Euro gibt oder intraday 9,80 Euro unterschritten werden. Oben ist es das September-Hoch auf Schlusskursbasis 13,28 Euro, welches als Orientierung gilt, und zudem intraday ebenfalls das September-Hoch 13,53 Euro.

Es ist aber zugegebenermaßen sehr schwer festzustellen, welcher Stopp dazu passt. Indikativ wird dieser mal bei 1,50 Euro platziert. Gewinnmitnahmen werden bei einem Anstieg des Scheins auf 9,00 Euro angestrebt.



Name: RWE-Inliner

WKN: HU09SM

Aktueller Kurs: 5,24 € / 5,39 €

Schwellen: 9,00 € / 14,00 €

Laufzeit: 18.11.15

Stoppkurs: 1,50 €

Zielkurs: 9,00 € Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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