Der 49-Jährige war auch für Leitungsaufgaben bei der geplanten Tochter für Netze, Vertrieb und Ökostrom gehandelt worden. Dort könne Konzernchef Peter Terium zunächst die Führung in Personalunion übernehmen. Das müsse aber keine Dauerlösung sein. Über die Personalien hatte zuerst das "Handelsblatt" berichtet. RWE lehnte am Donnerstag eine Stellungnahme dazu ab.
Neuhaus hat einen engen Draht zu den Kommunen, die rund 24 Prozent an dem Versorger halten. Er hatte bei der Deutschland-Tochter das heimische Vertriebs- und Netzgeschäft verantwortet. Künftig sollen diese Geschäfte - im Inland und im Ausland - mitsamt der Ökostromanlagen in eine Tochter ausgelagert werden, von der noch in diesem Jahr zehn Prozent an die Börse gebracht werden sollen. Beim Mutterkonzern bleiben die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke und der Energiehandel. Terium verspricht sich von der Aufteilung ein schärferes Profil, das Investoren anlocken soll. Die neue Tochter soll am 1. April an den Start gehen.
Terium hatte bereits angekündigt, dass dann zunächst ein geschäftsführender Vorstand installiert werden könnte. Neben dem Niederländer könnte auch Finanzchef Bernhard Günther zunächst in Personalunion agieren, sagte der Insider. Spätestens bis zum Börsengang solle ein Vorstand benannt werden, hatte Terium angekündigt. Ob er selbst die Führung übernimmt, hatte er offen gelassen. Die Ökostromtochter ist zwar zukunftsträchtiger als der kohlelastige Mutterkonzern. Als deren Chef hätte er aber auch die Fäden bei der Tochter in der Hand, beispielsweise als Aufsichtsratschef.
Bei der neuen Gesellschaft wird die bisherige Chefin des Stromlobbyverbandes BDEW, Hildegard Müller, für das Netzgeschäft gehandelt. Sie soll im Mai zum Konzern wechseln und im Zuge der Umstrukturierungen einen Vorstandsposten einer Tochtergesellschaft übernehmen, hatte RWE angekündigt. Für die Erneuerbaren Energien komme der Chef der Ökostromtochter RWE Innogy, Hans Bünting, in Frage und für den Vertrieb Osteuropachef Martin Herrmann.
Reuters