Zunächst gehe es vor allem um die Sparten Netz und Vertrieb. Hier benannte RWE zudem jeweils Manager, sogenannte Sponsoren, die gute Chancen auf die später noch zu benennenden Vorstandsposten haben dürften. Den Netzbereich könnte demnach der Chef der derzeitigen RWE Deutschland AG, Arndt Neuhaus, leiten. Sponsor der Vertriebssparte sei der Osteuropa-Chef Martin Herrmann.

"Wir rücken in schwierigen Zeiten zusammen", schrieb Konzernchef Peter Terium den Mitarbeitern. "Das bedeutet auch, dass wir die Sparten direkt aus dem RWE AG-Vorstand heraus aus einem Guss steuern, um schneller bessere Ergebnisse zu erzielen." Er versicherte zugleich, dass es bei den Projekten nicht um den Abbau von Arbeitsplätzen gehe. "Bei diesem Vorstandsauftrag geht es ausschließlich um das Management - nicht um die Mitarbeiter."

Terium hatte im August die Auflösung und Verschmelzung Dutzender Konzerngesellschaften auf den Weg gebracht. Der vierköpfige Vorstand soll bis 2017 auf sieben Mitglieder erweitert werden. Neben Neuhaus und Herrmann gilt Kraftwerkschef Matthias Hartung als Favorit für den Vorstandsposten der Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke. Für das Ökostromgeschäft käme der jetzige Chef der Tochter RWE Innogy, Hans Bünting, in Frage. Gehandelt wird aber auch seit längerem die Chefin des Stromlobbyverbandes BDEW, Hildegard Müller. Der Verband und auch Müller wollten sich dazu am Donnerstag nicht äußern.

Reuters