Die bereits bestehenden Verpflichtungen aus Kohlekraftwerksprojekten inklusive verbindlicher Angebote würden noch erfüllt. Mit dem schrittweisen Abschied von den klimaschädlichen Geschäft folgt der Hersteller von Kraftwerksturbinen dem Beispiel von Konzernen wie RWE und Uniper.

Die Unternehmen stehen beim Klimaschutz nicht nur in der Kritik von Umweltschützern. Auch die Anleger machen ihnen immer mehr Druck. "Siemens Energy setzt mit diesem Schritt den Umbau zu einem nachhaltigen und wachstumsorientierten Portfolio weiter fort", betonte das Unternehmen, das nach dem Börsengang im September noch zu 45 Prozent dem Siemens-Konzern und seinen Pensionsfonds gehört. Den Anteil des Geschäfts mit Turbinen für Kohlekraftwerke am Gesamtumsatz des Unternehmens bezifferte Siemens Energy auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Konkurrenten sind unter anderem General Electric und Mitsubishi Heavy Industries. Siemens Energy ist bereits länger mit umweltfreundlicher Technik unterwegs. So gehören dem Unternehmen 67 Prozent der Anteile des Windanlagenbauers Siemens Gamesa.

ABKEHR VOM KOHLEGESCHÄFT KÖNNTE JOBS KOSTEN


Das Unternehmen will nun prüfen, welche Auswirkungen die Entscheidung auf die Arbeitsplätze haben könnte. Im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) fuhr Siemens Energy einen operativen Verlust (angepasstes Ebita vor Sondereffekten) von 17 Millionen Euro ein. Der Umsatz schrumpfte um fünf Prozent auf 27,5 Milliarden Euro. Für das neue Geschäftsjahr erwartet das Management ein nominales Umsatzwachstum zwischen zwei und zwölf Prozent sowie eine angepasste Ebita-Marge vor Sondereffekten von drei bis fünf Prozent. Die Aktie gab zeitweise mehr als drei Prozent nach.

rtr