Für 2016 geht die Die um Sonderkosten bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) soll 30,5 bis 31,5 Prozent erreichen, wie die Software AG am späten Mittwochabend überraschendmitteilte. Bisher lag die Bandbreite einen halben Prozentpunkt tiefer. Auch als Umsatz soll mehr herausspringen als bisher gedacht.

Den Vorabzahlen zufolge sank der Erlös im zweiten Quartal insgesamt um gut ein Prozent auf 203,4 Millionen Euro. Währungsbereinigt wären die Erlöse aber um 2 Prozent gestiegen, rechneten die Darmstädter vor. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 42 Prozent auf 28,2 Millionen Euro, unter anderem gab das Unternehmen deutlich weniger für Marketing und Vertrieb aus. Die Marge des bereinigten operativen Ergebnisses kletterte um 3 Prozentpunkte auf 27 Prozent.

Am Markt kamen die Zahlen zunächst gut an, kurz nach Handelsstart legten die Aktien um mehr als 5 Prozent zu. Die Marge sei deutlich besser ausgefallen als gedacht, sagte ein Händler. Auch die angehobenen Aussichten dürften dem Aktienkurs helfen.

Dahinter steckt einmal mehr das überraschend starke Geschäft mit Datenbanken. Hier rechnet das Management um Chef Karl-Heinz Streibich 2016 währungsbereinigt nur noch mit einem Umsatzminus von 2 bis 6 Prozent - zuvor standen minus 4 bis minus 8 Prozent zu befürchten. Die Sparte steht wegen des technischen Fortschritts in der IT unter Druck - hat aber deutlich höhere Margen als das Geschäft mit Integrationssoftware (Digital Business Platform DBP). Ende letzten Jahres garantierte die Software AG den Kunden den Support für Datenbanken über das Jahr 2050 hinaus - das sorgte für Planungssicherheit bei der Kundschaft und daher bessere Vermarktungsmöglichkeiten.

Eher verhalten entwickelt sich dagegen weiter das erklärte künftige Hauptstandbein DBP. Hier setzen die Hessen auf die Verzahnung unterschiedlicher Softwareumgebungen in Unternehmen - die Digitalisierung der Wirtschaft soll ihnen dabei in die Hände spielen. Im zweiten Quartal erzielte die Software AG hier aber erneut etwas weniger Umsatz als von Experten erwartet und wuchs nur knapp. Im Gesamtjahr soll es beim angepeilten Wachstum von währungsbereinigt 5 bis 10 Prozent bleiben.