Die Aktie von Meta spaltet die Investorenzunft - uns auch die Redaktion von BÖRSE ONLINE. Unser Redakteur Benjamin Heimlich warnt: Die Investments in künstliche Intelligenz lassen sich nicht zweitverwerten. Zuckerberg droht ein Debakel wie beim Metaverse.

Hinweis: Wenn Sie die PRO-Meinung zu Meta Platforms lesen wollen, wechseln Sie auf diesen Artikel 

Meta Platforms beziehungsweise Gründer und Chef Mark Zuckerberg inszeniert sich als Treiber der künstlichen Intelligenz — mit Investitionen (CapEx) von bis zu 72 Milliarden US-Dollar allein 2025, vor allem in neue Data Center. Doch während die Euphorie rund um KI bis zuletzt anhielt, treten zunehmend die Risiken dieser Strategie zutage. 


Kurseinbruch am 30. Oktober

Wie stark, zeigt der deutliche Kurseinbruch nach der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen Ende Oktober. Mit einer CapEx-Quote im hohen 30-Prozent- Bereich des Umsatzes und einem Free Cashflow, der 2025 voraussichtlich auf etwa 20 Milliarden Dollar schrumpft, setzt Meta alles auf eine Karte. Die Finanzierung erfolgt dabei längst nicht mehr nur aus dem operativen Geschäft: Unternehmensanleihen im zweistelligen Milliardenbereich und strukturierte Leasingmodelle, wie sie beispielsweise beim Mega-Data-Center Hyperion in Louisiana über ein 27-Milliarden- Dollar-Finanzierungspaket mit Blue Owl Capital realisiert wurden, sorgen für wachsende Verschuldung. 

Die Bilanz bleibt zwar solide, doch der Spielraum für Fehler schrumpft. Sollte die KI-Nachfrage enttäuschen, drohen Überkapazitäten — und damit die Gefahr, dass die teuer erkaufte Infrastruktur für den Konzern zum Klotz am Bein wird. 

Meta (WKN: A1JWVX)

Fehlende Diversifikation

Im Unterschied zu Hyperscalern wie Microsoft, Alphabet oder Amazon fehlt Meta die Diversifikation. Während diese ihre Data-Center flexibel als Cloud-Plattformen an Kunden vermarkten, ist Meta fast ausschließlich auf eigene Anwendungen angewiesen. Ein kurzfristiger Wechsel ins Cloud-Geschäft wäre mit erheblichem Aufwand und Risiken verbunden — insbesondere angesichts der starken Konkurrenz etablierter Anbieter. Die fehlende Erfahrung und das nicht vorhandene Vertriebsnetz in diesem Bereich einmal komplett außen vor gelassen. 

Für Anleger hochriskant

Hinzu kommt: Die technische Infrastruktur ist auf Metas eigene KI-Modelle optimiert und weniger universell nutzbar. Sollte die KI-Blase platzen, bleiben dem Konzern nur zwei Optionen. Entweder die Infrastruktur intern nutzen oder zu ungünstigen Konditionen an Dritte vermieten. Beides dürfte die erhoffte Rendite deutlich schmälern. Die Anstrengungen, die Mark Zuckerberg unternimmt, um im KI-Rennen Schritt zu halten, sind beeindruckend — aus Anlegersicht aber auch hochriskant. 


Mit dem "Tech Giganten Index" von BÖRSE ONLINE setzen Sie ausschließlich auf die Big Techs - nicht nur Meta. Hier erfahren Sie mehr über die Zusammensetzung und die verschiedenen Strategie-Optionen.

Lesen Sie auch

Streitfall Meta Platforms - PRO: Das spricht für Zuckerbergs Aktie

oder

Der große Nvidia-Irrtum: Warum so viele Experten beim KI-Giganten regelmäßig falsch liegen