"Die türkische Lira wird zum Spielball der politischen Beziehungen zwischen den USA und der Türkei", sagte Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Brokerhaus DailyFX. "Präsident Erdogan goss gestern weiteres Öl ins Feuer, indem er unmissverständlich klarmachte, dass die Türkei in Sachen iranische Ölimporte nicht den USA gehorchen werde." Die USA wollen Ölexporte Irans komplett verhindern und streichen bisherige Ausnahme-Regelungen. Dies trieb den Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee binnen weniger Tage auf ein Sechs-Monats-Hoch von 74,73 Dollar je Barrel.

Die Türkei verliere dabei doppelt, sagte Commerzbank-Analyst Tatha Ghose. Schließlich heize der Ölpreis-Anstieg die Inflation an. Diese könnte die Schwelle von 20 Prozent bald wieder überschreiten. Dennoch gilt unter Börsianern als ausgemacht, dass die türkische Zentralbank den Leitzins am Donnerstag bei 24 Prozent belassen wird.

rtr