Wie schwer es ist, an der Börse den richtigen Zeitpunkt zum Handeln zu finden, zeigen die Resultate professioneller Fondsmanager: In den USA schlägt nur jeder dritte den Gesamtmarkt, in Deutschland sogar nur jeder fünfte. Hinzu kommt, dass kaum ein Fondsmanager langfristig überzeugen kann. Und das, obwohl die Investmentgesellschaften viel Geld und Personal in die Analyse der Unternehmen stecken. Gibt es einen wirklich zuverlässigen Weg, seine Investments zu steuern?
Die Redaktion hat sich auf die Suche nach objektiven und verlässlichen Indikatoren für den Aktienmarkt gemacht, die jeder Privatanleger leicht nachvollziehen kann. Das Ergebnis ist der Börsenindikator unseres Schwestermagazins €uro und der von €uro am Sonntag, der seit Mai dieses Jahres regelmäßig in der Rubrik "Aktuell" dieser Zeitung veröffentlicht wird. In der gegenwärtigen Krise hat sich der Indikator bereits als Frühwarnsystem bewährt - schon Anfang August zeigte er an, dass Anleger ihre Aktienquote reduzieren sollten.
Ganz bewusst hat die Redaktion den €uro-Börsenindikator auf ein breites Fundament gestellt. Er basiert nicht nur auf einer einzigen Komponente, sondern auf vier verschiedenen. Sie ergänzen sich gegenseitig und sollen ein differenziertes Bild liefern: Dazu gehören der saisonale, der technische und der makroökonomische Indikator sowie ein Stresstest. Die vier Subindikatoren werden auf den Seiten 4 bis 6 ausführlich erläutert. Die Daten, auf die sich die Signale beziehen, werden jeden Freitag aktualisiert.
Der €uro-Börsenindikator zum Download
Auf Seite 2: Vier Bausteine für den Börsenerfolg
Vier Bausteine für den Börsenerfolg
Jedes Signal fließt mit 25 Prozent in die Gesamtbewertung ein. Konkret bedeutet das: Geben alle vier Signale grünes Licht, spricht das dafür, dass ein Anleger sein für Aktienkäufe zur Verfügung stehendes Geld komplett investiert. Senden nur drei der Komponenten ein Kaufsignal, spricht das für eine Aktienquote von 75 Prozent - die restlichen 25 Prozent werden festverzinslich angelegt. Im Extremfall zeigen alle vier Signale Rot an. Dann ist es am besten, das gesamte Geld aus dem Aktienmarkt abzuziehen und festverzinslich zu parken.
Wichtig: Der €uro-Börsenindikator bezieht sich nur auf den DAX, nicht auf andere Indizes oder einzelne Aktien. Anleger können die Signale natürlich trotzdem für verschiedene Wege anwenden. Als grobe Orientierung zeigt der Indikator, wann Anleger riskantere Aktienpositionen verkaufen oder zumindest reduzieren sollten - oder wann es sich lohnt, das Risiko zu erhöhen.
Anleger können die Strategie des Indikators aber auch eins zu eins umsetzen. Sie brauchen dafür nur zwei Papiere: einen börsengehandelten Indexfonds (ETF), der exakt den DAX abbildet, und einen Anleihe-ETF, der dafür sorgt, dass das Geld in den Ruhephasen zumindest ein bisschen Rendite abwirft (siehe Seite 8).
In Bullenmärkten investieren, in Crashphasen an der Seitenlinie stehen - diese Idee steckt hinter dem €uro-Börsenindikator. Die Qualität des Wegweisers hat die Redaktion während eines Langzeittests überprüft. Dafür wurden Daten bis ins Jahr 1988 herangezogen, bis zu den Anfängen des DAX. Die Rückrechnung erstreckt sich also auf über ein Vierteljahrhundert. In dieser Zeit sind die kommunistischen Systeme Osteuropas zusammengebrochen, das Internet trat seinen Siegeszug an und China ist zur Weltmacht aufgestiegen. Die Terroranschläge auf New York und Washington haben die Weltpolitik verändert, und die Finanzkrise hat die Wirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs getrieben. Kurz: Es war eine dramatische Zeit, mit extremen Kursausschlägen - ein ideales Umfeld für einen Härtetest.
Die Bilanz der Indikatorstrategie kann sich sehen lassen: Im Schnitt hat ein anhand des €uro-Börsenindikators entwickeltes Depot jährlich 12,3 Prozent Rendite abgeworfen. Der DAX selbst schaffte im selben Zeitraum nur 8,8 Prozent. Diese Differenz wirkt auf den ersten Blick nicht spektakulär. Wie groß der Renditevorsprung tatsächlich ist, zeigt die Berechnung in harter Währung: Ein Anleger, der 1988 eine Summe von 10 000 Euro investiert hat und den Signalen des Indikators gefolgt ist, kam bis Ende vorigen Jahres auf knapp 230 000 Euro. Wer hingegen durchgehend auf den DAX gesetzt hat, stand Ende 2014 bei knapp 100 000 Euro.
Rendite ist für die meisten Anleger das wichtigste Argument. Es spricht aber noch ein weiterer Faktor für die Indikatorstrategie: Sie reduziert das Risiko, also die Kursschwankungen des Depots, und schont damit die Nerven. Die emotionale Belastung ist eine oft unterschätzte Hürde auf dem Weg zum Börsenerfolg. Viele Anleger verlieren in den extremen Phasen der Finanzmärkte die Nerven: Sie kaufen, wenn die Euphorie am größten ist und Aktien besonders teuer sind, und sie kapitulieren ausgerechnet dann, wenn Panik herrscht und Aktien außergewöhnlich billig zu haben sind.
Ein regelbasiertes System wie das des €uro-Börsenindikators hilft, Emotionen besser zu kontrollieren. Es mahnt in Phasen der großen Euphorie zu Vorsicht und ermutigt in stürmischen Zeiten, gegen den Strom zu schwimmen. Bewährt hat sich der Indikator auch während der Turbulenzen in der Finanzkrise: Im März 2009 stürzte der DAX sogar auf 3666 Punkte. Nur wenige hatten den Mut zu kaufen, der Indikator aber signalisierte bereits im Februar 2009 eine Aktienquote von 75 Prozent.
Der €uro-Börsenindikator schützt zwar nicht vor Kursverlusten, kann den Schaden aber in Grenzen halten. In den Jahren 2000 bis 2002, als der Hightechboom an den Börsen kollabierte, verlor der DAX in der Spitze 59 Prozent. Mit unserem Wegweiser hätten Anleger das Minus auf 23 Prozent begrenzen können. Auch im - aus Sicht der Aktienmärkte - historischen Krisenjahr 2008, als durch den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman die Finanzkrise eskalierte, wären Anleger mit den richtigen Signalen relativ glimpflich davongekommen: Während der DAX 43 Prozent verlor, hätte der €uro-Börsenindikator die Einbußen auf 20 Prozent begrenzt - ganz einfach dadurch, dass Anleger im richtigen Zeitpunkt ihre Aktienquote reduziert hätten.
Ebenfalls beruhigend: Insgesamt achtmal hat der DAX seit 1988 ein Jahr mit roten Zahlen beendet. Wer dem Indikator gefolgt wäre, hätte auf Jahressicht nur viermal Geld verloren.
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Kosten drücken
Ein weiterer Vorteil spricht für eine am €uro-Börsenindikator orientierte Strategie: Ein Anleger muss nur selten sein Depot umschichten. Im Schnitt wären seit 1988 jährlich nur vier Transaktionen angefallen. Das beruhigt die Nerven und spart Transaktionskosten.
Trotz seiner Beständigkeit reagiert der Indikator sensibel auf wichtige Ereignisse: Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank beeinflussen die fundamentale Komponente. Die technische Komponente und das VaR-Signal reagieren auf steigende Nervosität an den Aktienmärkten. Der €uro-Börsenindikator reagiert also auf wichtige Entwicklungen, aber nicht auf jede Aufregung. Eines kann aber auch er nicht bieten - Unfehlbarkeit. Ende der 80er-Jahre beispielsweise wären Anleger dem DAX deutlich hinterhergelaufen. In solchen Phasen gilt es, Ruhe zu bewahren und die Strategie nicht sofort über Bord zu werfen. Hartnäckigkeit gehört eben gleichfalls zu den Grundeigenschaften eines langfristig erfolgreichen Investors.
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Saisonaler Indikator: Ruhepause zum richtigen Zeitpunkt
Endlich Oktober. Für Börsianer beginnt damit die beste Phase des Jahres. Die Statistik zeigt, dass der DAX in den Monaten Oktober bis Dezember besonders deutlich zulegt: Der Dezember war, seit dem Jahr 1988 gerechnet, mit einem Plus von durchschnittlich 2,7 Prozent der beste Monat. November und Oktober liegen auf den Plätzen 3 und 4 der Monatsrangliste. Nur der April kann da mithalten.
Ein Blick in die Historie zeigt auch, dass der Index langfristig betrachtet nur in zwei Kalendermonaten Geld vernichtet hat: Im August und September ging es mit den Kursen jeweils um rund zwei Prozent nach unten.
Dieses Muster hat sich im laufenden Jahr bestätigt: Im August büßte der DAX 9,3 Prozent ein, im September nochmals fast sechs Prozent. Damit hat der Index den in den ersten sieben Monaten erzielten Kursgewinn komplett verloren. Alles nur ein statistischer Zufall?
Börsianer tun sich schwer, den Kalenderrhythmus zu erklären. Womöglich macht der in den Sommerferien niedrigere Handelsumsatz die Börsen anfälliger für Rückschläge. Vielleicht wächst vor dem Herbst, wenn die Unternehmen ihre Geschäftszahlen zum dritten Quartal präsentieren, die Angst vor schlechten Nachrichten und damit die Neigung, Gewinne mitzunehmen. Oder die Börsenschwäche im Spätsommer ist eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Fakt ist: Anleger, die regelmäßig im August und September die Aktienmärkte meiden, haben den breiten Markt klar geschlagen. Die Strategie geht nicht in jedem Jahr auf, langfristig betrachtet ist der Erfolg aber herausragend: Seit 1988 hat sie für den DAX eine durchschnittliche Jahresrendite von mehr als 13 Prozent erbracht. Wer durchgehend investiert geblieben ist, musste sich mit einem Plus von knapp neun Prozent begnügen. Die Differenz ist so deutlich, dass die Redaktion das Saisonmuster in den €uro-Börsenindikator aufgenommen hat.
Auf Seite 5: Technischer Indikator: Warnsystem vor dem Crash
Technischer Indikator: Warnsystem vor dem Crash
Für Charttechniker ist es einer der wichtigsten Indikatoren: die 200-Tage-Linie. Errechnet wird sie, indem man jeweils den durchschnittlichen Schlusskurs eines Wertpapiers für die vorangegangenen 200 Tage betrachtet. Aus den einzelnen Punkten entsteht eine Linie, die in etwa der Kursentwicklung des Papiers entspricht, aber nicht so stark ausschlägt. Die 200-Tage-Linie glättet also die Kursentwicklung. Das macht es leichter, Trends und Trendbrüche zu erkennen.
Spannend wird es vor allem dann, wenn sich 200-Tage-Linie und Kurskurve des Wertpapiers schneiden: Stößt die Kurskurve des Wertpapiers von unten durch die 200-Tage-Linie nach oben, gilt das als Kaufsignal. Andersherum ist es eine Warnung, dass Kursverluste drohen.
Die Faustregel hat allerdings ein Problem: Sie ist ziemlich unzuverlässig. Vor allem in Phasen, in denen die Börsen über mehrere Monate seitwärts pendeln, werden Anleger oft in die Irre geführt. Wer sich nur an diesem Signal orientiert, verpasst also in vielen Fällen Kursgewinne und muss durch unnötige Transaktionen viel Geld für Gebühren ausgeben.
Die Redaktion hat das Signal für den DAX verfeinert: Für ein Kaufsignal muss der Index eine Kurve schneiden, die fünf Prozent über der 200-Tage-Linie verläuft. Für ein Verkaufssignal muss der Index fünf Prozent unter die 200-Tage-Linie abtauschen. Diese verfeinerte Variante hat einen klaren Vorteil: Sie sendet weniger Signale und führt Anleger damit nicht so häufig in die Irre.
Rückgerechnet bis zum Jahr 1988 hat sich der technische Indikator vor allem als Risikopuffer bewährt, weil er bei den meisten großen Crashs frühzeitig Alarm geschlagen hat. Allerdings wird in der Erholungsrally nach einem Crash erst spät ein Kaufsignal erzeugt.
Ende August hat der technische Indikator ein Verkaufssignal erzeugt und zeigt seitdem nach unten.
Auf Seite 6: Value-at-Risk-Kennziffer: Stresstest für den Aktienmarkt
Value-at-Risk-Kennziffer: Stresstest für den Aktienmarkt
Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach und wertvoll: Die vom Münchner Finanzprofessor Stefan Mittnik entwickelte Formel "Value at Risk" (VaR) zeigt die Verlustwahrscheinlichkeit eines Wertpapiers an. Liegt der VaR einer Aktie bei 4,5 Prozent, bedeutet das: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent fällt die Aktie in den nächsten fünf Handelstagen nicht stärker als 4,5 Prozent. Der VaR ist also eine Kennziffer für das Risiko.
Anhand der VaR-Formel lässt sich ein guter Indikator für den DAX ableiten. Ziel ist es, in ruhigen Börsenphasen zu investieren und Turbulenzen entspannt von der Seitenlinie zu verfolgen. Für die Berechnung des Signals wird in einem ersten Schritt aus den VaR-Werten der 30 DAX-Mitglieder der Median errechnet. Alle vier Wochen wird dieses Stressbarometer neu berechnet.
Der entscheidende Punkt: Wenn der VaR-Wert innerhalb dieser vier Wochen um mehr als einen Prozentpunkt gestiegen ist, drohen Kursturbulenzen. Das ist ein Verkaufssignal. In allen anderen Fällen bleibt ein Anleger dagegen investiert. Da Mittnik den VaR-Wert erst seit dem Jahr 2008 errechnet, lässt sich die Treffsicherheit des Signals nur für diesen Zeitraum überprüfen. Die Daten aber sind ermutigend.
Nach der VaR-Methode war ein Anleger in Schwächephasen des DAX wie im Februar 2009 und im Mai 2012 nicht investiert und hat damit den Wert seines Depots stärker steigern können als der DAX. Im laufenden Jahr hat die VaR-Formel Mitte September ein Verkaufssignal gesendet - auch in diesem Fall ein guter Rat.
Die VaR-Strategie hat den Vorteil, dass ein Anleger sein Depot selten umschichten muss. Allerdings ist die VaR-Formel so komplex, dass Privatanleger sie nicht selbst berechnen können.
€uro am Sonntag hilft bei der Lösung dieses Problems: Die Redaktion veröffentlicht die aktuellen VaR-Werte der wichtigsten Aktien regelmäßig im Kursteil. Alle vier Wochen, das nächste Mal in Ausgabe 41, wird zudem das Signal für den DAX errechnet. Zusätzlich führt die Redaktion ein Musterdepot, das auf Aktien mit einem niedrigen VaR setzt.
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Fundamentaler Indikator: Drei Faktoren bestimmen den Kurs
Angst und Gier sind die Instinkte, die Menschen beim Aktienhandel antreiben. Langfristig aber bestimmt die Gewinnentwicklung der Unternehmen die Richtung. Der Gewinntrend hängt von vielen Faktoren ab - ganz besonders wichtig ist das wirtschaftliche Umfeld.
Deshalb ist es sinnvoll, bei der Ausrichtung eines Börsenindikators auch makroökonomische Faktoren zu berücksichtigen. Drei sind nach Einschätzung der Redaktion besonders wichtig.
Zinsen. Über den Leitzins können die Notenbanken lenken. In Schwächephasen lässt sich die Wirtschaft über billiges Geld ankurbeln. Überhitzt die Konjunktur, sorgen Zinserhöhungen für Abkühlung. Für die Aktienmärkte gilt darum die Faustregel: Zinsen runter, Aktienkurse rauf - und umgekehrt.
Inflation. Eine Teuerungsrate von zwei Prozent gilt unter Volkswirten als gesunder Richtwert. Ist die Inflation niedriger, können die Notenbanken die Wirtschaft über niedrige Zinsen ankurbeln. Eine hohe Inflation drängt die Notenbank zu Zinserhöhungen. Das dämpft die Wirtschaft und Gewinnaussichten der Unternehmen.
Währungen. Der Dollar ist die wichtigste Währung im Welthandel. Wird der Greenback teurer, ist das aus Sicht vieler deutscher Unternehmen positiv, da jeder im Ausland verdiente Dollar mehr Euro abwirft. Fällt der Wert der US-Währung, bleibt weniger übrig.
Um die drei Eckpfeiler auszurichten, hat die Redaktion ein Punktesystem aufgestellt:
Aktionäre sollten investieren, wenn die Lage mindestens zwei Punkte ergibt. Weniger sind ein Verkaufssignal.
Gegenwärtig spricht der fundamentale Indikator dafür, am Aktienmarkt investiert zu sein. Rückblickend hat er sich als Risikokiller bewährt, da er Kursausschläge dämpft.
Auf Seite 8: Fazit: Die richtigen Instrumente
Fazit: Die richtigen Instrumente
Zwei der vier Pfeile des €uro-Börsenindikators zeigen aktuell nach oben, zwei nach unten. Das bedeutet, dass Anleger gemäß unserer Strategie eine Hälfte ihrer Investmentsumme in Aktien investieren, die andere in festverzinsliche Papiere. Für die konkrete Umsetzung sind börsengehandelte Indexfonds, auch als ETF (Exchange Traded Funds) bekannt, besonders praktisch. Diese Produkte bilden einen Index exakt nach und sind sehr günstig.
Die Aktienkomponente wird über einen ETF auf den DAX umgesetzt. Der Anleger hat die Wahl zwischen mehreren Anbietern. Im Detail gibt es wichtige Unterschiede: Wer Wert legt auf regelmäßige Erträge, kann dies mit einem ausschüttenden Fonds erreichen. Dort werden die Dividenden der einzelnen Aktien ausgezahlt. Für die langfristige Umsetzung der Strategie sind thesaurierende Fonds besser, da Dividenden sofort wieder in neue Aktien investiert werden. Diese Variante entspricht dem DAX, der als Performance-Index Dividenden einbehält. Bei thesaurierenden Fonds sollten Anleger auf Produkte mit einer deutschen Kennnummer (DE) setzen. Bei diesen Produkten werden die auf Dividenden fälligen Steuern direkt an das Finanzamt abgeführt.
Für die festverzinsliche Komponente setzen wir auf Bundesanleihen mit kurzen Restlaufzeiten von maximal drei Jahren. Die Kursschwankungen sind bei diesen Papieren gering, Währungsrisiken gibt es für einen deutschen Anleger nicht. Das Ausfallrisiko sollte angesichts der ökonomischen Substanz der Bundesrepublik minimal sein.
Auch bei Anleihen bieten sich ETFs als einfache und kostengünstige Vehikel an. Allerdings haben die für unsere Strategie verfügbaren Produkte Nachteile: Die ETFs von Deka und iShares kaufen Anleihen, schütten aber Zinsen an den Anleger aus. Das Produkt von Comstage investiert die Erträge ins Portfolio, ist allerdings in Luxemburg (LU) beheimatet. Das bedeutet, dass ein Anleger diese Erträge selbstständig versteuern muss. Außerdem werden die Anleihen bei Comstage synthetisch über Swap-Geschäfte abgebildet.
Aktuell empfiehlt der Börsenindikator eine Aktienquote von 50 Prozent.