Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2009, als die USA unter den verheerenden Folgen der Finanzkrise litten. Von Reuters befragte Ökonomen wurden von dem Rückgang im September auf dem falschen Fuß erwischt, da sie mit einer Rückkehr zum Wachstum gerechnet hatten. Das Barometer signalisiert erst bei Werten über 50 Punkten Wachstum.
"Um die US-Wirtschaft ist es nicht mehr zum Besten bestellt. Die Handelskonflikte hinterlassen im verarbeitenden US-Gewerbe nun auch tiefe Furchen", sagt Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Falls US-Präsident Donald Trump kein Handelsabkommen mit China zustande bringe, drohe der US-Wirtschaft im kommenden Jahr größeres Ungemach.
Die Bauausgaben stiegen zuletzt zwar, aber nur leicht. Sie zogen im August um 0,1 Prozent an, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem stärkeren Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet. Auch die Verbraucher hatten ihren Konsum zuletzt kaum gesteigert. Auf ihre Ausgaben entfallen rund zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die US-Industrie macht hingegen nur rund zwölf Prozent der Wirtschaftsleistung aus.
Angesichts der Konjunkturabkühlung wird die politisch unabhängige US-Notenbank Fed um ihren Chef Jerome Powell von Trump immer wieder bedrängt, die Zinsen weiter zu senken. Dieser legte nach den enttäuschend ausgefallenen Industrie-Umfragedaten nach: Er warf den Währungshütern vor, dass sie mit zu hohen Zinsen zur Stärke des Dollar beitrügen und so der Industrie schadeten. Zuletzt hatte die Fed im September den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf 1,75 bis 2,0 Prozent gekappt. Commerzbank-Ökonom Christoph Balz geht davon aus, dass auch die ISM-Umfrage der Notenbank Anlass zu einer weiteren Lockerung geben dürfte: "Dies stützt unsere Prognose, dass die Fed die Zinsen bald weiter senken wird, wahrscheinlich bereits auf der nächsten Sitzung Ende des Monats."
rtr