VW will trotz des höchsten Verlusts in der Unternehmensgeschichte im Zuge der Abgaskrise eine Minidividende von elf Cent je Stamm- und 17 Cent je Vorzugsaktie zahlen. Im Vorjahr hatten die Eigner noch 4,80 Euro je Stamm- und 4,86 Euro je Vorzugsaktie eingestrichen.

ISS unterstützt zudem den Antrag der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) für eine Sonderprüfung. Damit soll erreicht werden, dass ein externer Prüfer der Frage nachgeht, ob bei Volkswagen die Grundsätze guter Unternehmensführung eingehalten werden. Dabei soll auch die Rolle der Hauptaktionäre unter die Lupe genommen werden. Die Mehrheit der VW-Stimmrechte liegt in den Händen der Familien Porsche und Piech, die über die Porsche Holding gut 52 Prozent an den Wolfsburgern halten.

ISS empfiehlt den VW-Aktionären ferner, gegen aus ihrer Sicht nicht unabhängige Kandidaten zur Nachwahl in den Aufsichtsrat zu stimmen. Auf der Hauptversammlung am nächsten Mittwoch in Hannover soll Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, bis 2015 VW-Finanzchef, von den Aktionären formal als Mitglied des Kontrollrats bestätigt werden. Zudem entsendet das Emirat Katar mit der IT-Expertin Hessa al Jabar erstmals eine Frau als Vertreterin in den Kontrollrat. Damit steigt die Zahl der weiblichen Mitglieder auf der Kapitalseite auf drei. Volkswagen will so die seit Jahresbeginn geltende Frauenquote von 30 Prozent erfüllen. Katar ist mit 17 Prozent der Stimmrechte drittgrößter VW-Aktionär hinter Porsche und dem Land Niedersachsen.

Reuters