3. September - In einer Telefonkonferenz mit den US-Umweltbehörden folgt das offizielle Geständnis von VW - Mithilfe einer Software wurden die Abgaswerte von Dieselmotoren in Prüfsituationen manipuliert.
18. September - Die US-Umweltbehörde macht das Geständnis öffentlich: VW habe vorsätzlich Abgasvorschriften bei rund 500.000 Diesel-Fahrzeugen umgangen. Das könne eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar nach sich ziehen.
20. September - VW räumt die Abgas-Manipulationen nun selbst öffentlich ein und kündigt eine externe Untersuchung an.
21. September - Am ersten Börsenhandelstag nach dem öffentlichen Geständnis stürzt die VW-Aktie um 20 Prozent ab. Noch-VW-Chef Martin Winterkorn gerät unter Druck. Verkehrsminister Alexander Dobrindt will alle VW-Diesel-Modelle überprüfen lassen.
22. September - VW legt wegen der Abgas-Affäre 6,5 Milliarden Euro zurück und kassiert seine Gewinnziele für 2015.
23. September - VW-Chef Winterkorn tritt zurück. Der Konzern erklärt, weltweit könnten elf Millionen Dieselfahrzeuge von den Manipulationen betroffen sein.
25. September - Der VW-Aufsichtsrat bestellt Porsche-Chef Matthias Müller zum neuen Konzernchef. Daraufhin kommt ein Personalkarussell in Gang.
Auf Seite 2: Oktober
6. Oktober - Müller kündigt vor der Belegschaft an, der Sparkurs werde verschärft und alle Investitionen auf den Prüfstand gestellt. "Das wird nicht ohne Schmerzen gehen", betont Müller.
7. Oktober - Der Aufsichtsrat wählt den früheren VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch zum Nachfolger des zurückgetretenen AR-Chefs Ferdinand Piech.
9. Oktober - VW-US-Chef Michael Horn sagt bei einer Anhörung im US-Kongress, er habe schon im Frühjahr 2014 von möglichen Verstößen gewusst. Die Manipulation von Abgaswerten sei ihm erst Anfang September 2015 bekannt geworden.
14. Oktober - VW verliert einen Hoffnungsträger: Der designierte Nordamerika-Chef von VW, Skoda-Chef Winfried Vahland, verlässt kurz vor seinem Amtsantritt den Konzern. Grund sind unterschiedliche Auffassungen über die US-Strategie.
15. Oktober - Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnet den Rückruf von 2,4 Millionen VW-Fahrzeugen in Deutschland an, dieser soll Anfang 2016 starten.
28. Oktober - VW verbucht erstmals seit mindestens 15 Jahren einen Quartalsverlust. Wegen der milliardenschweren Rückstellungen für den Abgasskandal weist der Konzern im dritten Quartal einen Betriebsverlust von rund 3,5 Milliarden Euro aus.
Auf Seite 3: November
2. November - Die US-Umweltbehörde wirft VW vor, auch bei Drei-Liter-Motoren die Software manipuliert zu haben. Diese wurde von Audi entwickelt und auch im Porsche Cayenne verbaut. VW bestreitet die Manipulation.
3. November - VW gibt zu, bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben angegeben zu haben. Davon sollen rund 800.000 Fahrzeuge betroffen sein. Die wirtschaftlichen Risiken beziffert der Konzern mit rund zwei Milliarden Euro.
11. November - Das KBA hat auffällige Abgaswerte bei Dieselautos mehrerer Hersteller gefunden, nennt aber keine Details.
20. November - VW plant für 2016 mit zwölf Milliarden Euro eine Milliarde Euro weniger Investitionen als bisher im Jahresschnitt. "Wir werden nicht den Fehler machen und uns um unsere Zukunft sparen", sagt Konzernchef Müller in Wolfsburg. Am Abend macht erneut die US-Umweltbehörde ein Schummel-Geständnis von VW öffentlich: Die von Audi entwickelten 3-Liter Motoren enthalten eine in den USA illegale Software.
25. November - Das Wunder von Wolfsburg: Der Autobauer präsentiert ein Plastikrohr als technische Lösungen zum Beheben der Manipulation bei Motoren mit 1,6 Litern Hubraum. Bei größeren Motoren genügt ein Software-Update.
30. November - Die Amnestieregelung endet, nach der Mitarbeiter sich zum Abgasskandal ohne arbeitsrechtliche Sanktionen äußern können. Rund 50 Beschäftigte machten laut VW davon Gebrauch.
Auf Seite 4: Dezember
1. Dezember - Der November-Absatz der Kernmarke VW bricht in den USA um fast ein Viertel auf knapp 24.000 Fahrzeuge ein.
2. Dezember - VW vereinbart Insidern zufolge mit mehreren Banken einen Überbrückungskredit von 20 Milliarden Euro, um die Kosten des Abgasskandals zu stemmen.
3. Dezember - Audi-Chef Rupert Stadler muss sich im Aufsichtsrat für die Software-Manipulation beim von Audi entwickelten Sechszylinder-Motor rechtfertigen.
6. Dezember - VW-Chef Müller reist zum Antrittsbesuch nach Katar zum Staatsfonds des Emirats, mit 17 Prozent drittgrößter Aktionär von VW. Katar soll sich zuvor über den starken Einfluss des Betriebsrats auf den Konzern beschwert haben, was offiziell nicht bestätigt wird.
9. Dezember - Entwarnung beim Ausmaß von geschönten CO2-Werten: Statt 800.000 seien nur 36.000 Fahrzeuge betroffen.
10. Dezember - Müller und Pötsch ziehen bei einer Pressekonferenz in Wolfsburg eine Zwischenbilanz des Skandals.
Reuters