Deshalb hat der Immobilienkonzern zwar die Angebotshöhe bei 53 Euro pro Aktie belassen, aber die Mindestannahmegrenze von zuvor 50 Prozent in den neuen Angebotsunterlagen gestrichen. Durch die Änderung im Angebot wird die Annahmefrist um zwei Wochen verlängert und endet am 4. Oktober. Danach gibt es eine zweite Annahmefrist, die vom 8. bis zum 21. Oktober reichen wird. Zwischenzeitlich hat Vonovia den Anteil über Aktienkäufe und Derivate auf fast 40 Prozent der Anteile ausgebaut. Bei Kursen unter 53 Euro kann der Konzern weiter kaufen. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit erreicht wird. Für Vonovia bringt der Deal einige Vorteile. Der Konzern refinanziert sich auf der Unternehmensebene mittelfristig mit null Zinsen.
Selbst für eine 30-jährige Anleihe müssen nur Zinsen in Höhe von 1,625 Prozent gezahlt werden. Die über Deutsche Wohnen eingekaufte Rendite aus dem Immobilien-Cashflow ist um einiges höher. Diese Differenz erhöht den Wert von Vonovia. Dazu kommen Verkäufe aus Liegenschaften von Deutsche Wohnen in Berlin, um das Portfolio zu optimieren.
Der Marktwert der Liegenschaften liegt über den Buchwerten. Die Aktie ist daher noch nicht ausgereizt und wird mit "Kaufen" eingestuft. Die Analysten von Berenberg führen sie mit einem Kursziel von 69 Euro. Das ist erreichbar. Es gibt aber zwei Einschränkungen: Zum einen würden steigende Zinsen den Kurs belasten. Zum anderen könnte eine sehr weit links ausgerichtete neue Bundesregierung das Umfeld verschlechtern.
Empfehung: Kaufen