Ausgangssituation und Signal
Das wird ein schwacher Wochenschluss: Die Aktien von Vonovia fallen am Freitagmorgen in der ersten Handelsstunden um knapp 1,5 Prozent. Damit setzt sich die Kursschwäche der vergangenen Tage fort. Zur Erinnerung: Seit dem Tageshoch vom Dienstag (48,36 Euro) haben die Titel mehr als sieben Prozent an Wert verloren.
Die Angst vor Mietpreisbindungen haben im Wochenverlauf die Notierungen von Immobilienaktien auf breiter Front einbrechen lassen. Angesichts dieser Schwäche hat im Vonovia-Chart zwischenzeitlich auch die 21-Tagelinie (grüne Kurve) nach unten gedreht. Die Folge: Eine Aktie kostet derzeit knapp fünf Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen 21 Handelstage. Mit Kursen um 44,80 Euro kostet ein Titel damit so viel / so wenig wie letztmalig Anfang Mai.
Die Charts im Detail
Bei einem Blick auf den übergeordneten Trend entspannt sich die Situation jedoch. Im Wochenchart deutlich zu erkennen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve), die bei aktuell 43,42 Euro verläuft und nach oben tendiert. Charttechniker wissen: Solange dieser gleitende Durchschnitt steigt, solange gilt der übergeordnete Aufwärtstrend als intakt. Gleichzeitig ist der Verlauf der 200-Tagelinie als Unterstützung zu betrachten; diese hatte sich bereits Mitte Mai bewährt - siehe grüner Pfeil im Wochenchart.
Noch fehlen rund drei Prozent bis zur 200-Tagelinie. Möglicherweise könnte sich dort, beziehungsweise am April-Tief bei 42,89 Euro, ein interessantes Einstiegsniveau auf der Long-Seite ergeben. Die entsprechenden Tageskerzen könnten dabei eine potenzielle Trendwende andeuten. Spätestens die Kursmarke um 42 Euro sollte eine größere Unterstützung versprechen.
Eine nachfolgende Erholung bis auf das bisherige Jahreshoch / Allzeithoch bei 48,93 Euro böte Anlegern genug Platz für eine entsprechende Spekulation auf der Long-Seite. Käme es langfristig zu einem Ausbruch über die 48,93er-Marke, so wäre dies als großes Kaufsignal zu bewerten.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Vonovia-Aktie: Halten / im Bereich der 200-Tagelinie um 43,42 spekulativ aufstocken. Der Langfristtrend zeigt nach oben - siehe Wochen- und Monatschart. Derzeit lässt sich mit einem relativ engmaschigen Stop-Losskurs agieren. Ein Ausbruch über 48,93 Euro wäre ein starkes Kaufsignal. Die nachfolgenden Kursziele sähen wir anschließend rund 20 Prozent oberhalb des Ausbruchsniveaus; sprich: im Bereich um 58,70 Euro.
Nächste Widerstände: 48,93 Euro (Allzeithoch) und 58,70 Euro (Kursziel).
Nächste Unterstützungen: 42,89 Euro und 42,04 Euro.
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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