Konzernkenner erwarten jedoch, dass er weiter Einfluss auf Europas größten Autobauer ausüben wird, an dem er über die Familienholding Porsche SE beteiligt ist. Der Porsche-Enkel hatte erst vergangene Woche der Berufung von zwei Nichten in den Aufsichtsrat widersprochen. Sie wurden auf Antrag von VW vom Amtsgericht Braunschweig bestellt, nachdem Piech und seine Ehefrau Ursula von allen Mandaten zurückgetreten waren. Piech schlug stattdessen eigene Kandidaten vor, die nicht der Familie angehören.
Die Aktionärversammlung wird von dem frühren IG-Metall-Chef Berthold Huber geleitet. Er führt den Aufsichtsrat als Stellvertreter, bis ein neuer Vorsitzender gefunden ist. Die Suche nach einem Nachfolger für Piech läuft hinter den Kulissen. Einen Fahrplan dafür wollte der Aufsichtsrat nach Reuters-Informationen am Montagnachmittag beraten. Konzernkenner erwarten keine rasche Entscheidung. Denn derzeit ist niemand in Sicht, der Piechs Fußstapfen rasch ausfüllen könnte. Auf der Hauptversammlung wird mit kritischen Fragen von Aktionären gerechnet, die wissen wollen, wie es zu dem Machtkampf kommen konnte, der Europas größten Autobauer seit mehr als drei Wochen in Atem hält. rtr