Trotz eines deutlichen Gewinnsprungs kommt die Volkswagen-Aktie am Mittwoch nicht in Fahrt. Dabei läuft es für den Wolfsburger Autobauer rund. Beim Blick auf die Zahlen für das erste Quartal scheint der Diesel-Skandal vergessen.

In den ersten drei Monaten des Jahres steigerte VW seinen Umsatz um zehn Prozent auf 56 Milliarden Euro. Der Absatz legte leicht um ein Prozent auf 2,6 Millionen Fahrzeuge zu. Das operative Ergebnis stieg um 40 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Die operative Rendite legte von 6,1 Prozent auf 7,8 Prozent zu.

Nicht im Umsatz und im operativen Ergebnis enthalten ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures, das At Equity im Finanzergebnis bilanziert wird. In den ersten drei Monaten belief sich deren anteiliges operatives Ergebnis auf 1,1 Milliarden Euro, nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Netto verdiente der VW-Konzern 3,4 Milliarden Euro - ein Plus von 44 Prozent.

"Die gute Entwicklung der Konzernmarken, die Einführung neuer, überzeugender Produkte und ein solides Ergebnisniveau in Westeuropa haben sich positiv auf unsere Quartalszahlen ausgewirkt", sagt VW-Chef Matthias Müller.

Der Umbau bei der Kernmarke VW kommt voran. Vor Sondereffekten verdiente die Kernmarke operativ 869 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es gerade einmal 73 Millionen Euro. Neben Volumen-, Mix- und Margeneffekten wirkten sich Wechselkurseffekte positiv aus.

Gut läuft es bei Skoda. Die Tschechen legten beim operativen Gewinn um knapp ein Drittel auf 415 Millionen Euro zu. Die Premium-Marke Audi verdiente operativ 1,2 Milliarden Euro - rund 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Porsche steuerte 932 Millionen Euro zum operativen Gewinn bei - ein Plus von neun Prozent.

Für das Gesamtjahr bekräftigte Volkswagen seine Prognose. Demnach sollen die Erlöse um bis zu vier Prozent gesteigert werden. Zudem stellt VW eine operative Rendite zwischen sechs und sieben Prozent in Aussicht.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





Einschätzung der Redaktion



Die Zahlen zeigen: Der VW-Konzern ist auf dem Wege der Besserung. Der Diesel-Skandal ist zwar noch nicht überwunden. Die Sorge, dass der Fall den Absatz des Gesamtkonzerns in Mitleidenschaft zieht, war aber unbegründet. Wir bestätigen unsere Kaufempfehlung.

Einschätzung: Kaufen

Kursziel: 170 Euro

Stoppkurs: 109 Euro