Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 23.12.2017

Warren Buffett hat einfach einen Riecher, wie sich Geld verdienen lässt. Das hat der 87-Jährige seit den von ihm als Elfjähriger unternommenen ersten Schritten an der Börse immer wieder bewiesen. Nicht umsonst rangiert er in der aktuellen Rangliste von Forbes der reichsten Männer weltweit auf Platz zwei.

Zu diesem Rang hat ihm zum Stichtag 20. März 2017 ein Vermögen von 75,6 Milliarden Dollar verholfen. Inzwischen mag es in der Platzierungsreihenfolge eine kleine Veränderung dahingehend gegeben haben, dass der bisherige Drittplatzierte Jeff Bezos dank der Kursgewinne des von ihm gegründeten Online-Marktplatzes Amazon auf Platz eins vorgestoßen ist. Aber auch wenn Buffett dadurch auf Platz drei zurückgefallen sein mag, auch sein Vermögen ist unterdessen dank der Hausse an der Wall Street weiter gestiegen. Zum Redaktionsschluss bewegt es sich laut Forbes bei 85,3 Milliarden Dollar.

Die mit Investments verdiente Summe hat dem Selfmade-Milliardär in Anspielung auf seinen Wohnort den Spitznamen "Oracle of Omaha" eingebracht. Sein Ruf bedingt auch, dass viele Anleger weltweit seine Anlageschritte genau verfolgen.

Das zu tun ist dadurch recht einfach, dass Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berksire Hathaway alle drei Monate das Portfolio veröffentlichen muss. Da lassen sich dann alle Veränderungen leicht nachvollziehen.

Wir haben uns die Zusammensetzung zum Stichtag Ende September angesehen und dabei nach jenen Aktien gesucht, bei denen der Anlage-Guru zuletzt neu eingestiegen ist. Weil Buffett zumeist nicht kurzfristig umschichtet sondern langfristig investiert, muss man bei der Suche schon etwas länger zurückgehen, um eine Handvoll neuer Favoriten zu identifizieren. Fünf dieser Depotneulinge stellen wir auf den nachfolgenden Seiten etwas näher vor.

Auf Seite 2: Monsanto





Monsanto

(WKN: 578919)

Bei Monsanto ist Berkshire Hathaway seit dem vierten Quartal 2016 mit am Ball. Damals stieg man mit 8.041.784 Aktien ein, wobei diese Position im abgelaufenen Quartal auf 8,873.469 Aktien angehoben wurde. Diese Position kam zum 30. September auf einen Wert von 1.063.219.000 Dollar und umgerechnet ergab sich daraus ein Portfolio-Anteil von 0,59 Prozent.

An Monsanto hat aber bekanntlich nicht nur Buffett Gefallen gefunden, sondern auch der deutsche Chemie- und Pharma-Konzern Bayer. Dieser will den US-Saatgutherstellers übernehmen und so zum größten Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel avancieren. Allerdings verlangt die EU vor einer kartellrechtlichen Zustimmung zu dem Deal derzeit noch weitere Zugeständnisse. Anders als geplant zieht sich die Umsetzung des Fusionsvorhabens auch noch bis ins kommende Jahr hin.

Im abgelaufenen Quartal war es Monsanto erstmals wieder gelungen, bessere Geschäftszahlen als erwartet vorzulegen. Das ändert aber nichts daran, dass das Unternehmen gerade in Deutschland umstritten bleibt, weil es neben dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auch gentechnisch veränderte Pflanzen herstellt.

Aus reiner Anlegersicht ist der Gesellschaft laut Morningstar aber zu Gute zu halten, dass die hauseigene Forschungs- und Entwicklungspipeline der Konkurrent stete einen Schritt voraus war. Das hat auch damit zu tun, dass man rund zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert.

Nach Einschätzung von Morningstar verfügt Monsanto auch deshalb sowie wegen der damit verbundenen immateriellen Vermögenswerte über einen breiten wirtschaftlichen Burggraben gegenüber den Wettbewerbern.

Der Analystenkonsens sieht hier den Gewinn je Aktie von 2017 bis 2019 von 5,67 Dollar auf 6,70 Dollar steigen. Das geschätzte KGV für das übernächste Jahr bewegt sich auf der genannten Basis bei 17,3. Das Kursziel beziffern die Experten im Schnitt auf 125,18 Dollar.

Charttechnik



Die Aktie von Monsanto durchlief von Juli 2002 bis Juni 2008 einen ausgeprägten Neubewertungszyklus. Denn damals legte der Titel extrem stark von 6,90 Dollar auf 142,69 Dollar zu. Doch anschließend konnte der Titel nicht mehr nachlegen. Stattdessen hat sich ein Seitwärtstrend entfaltet und solange dieser intakt ist, befindet sich dieser Titel im charttechnischen Niemandsland.



Profil



Monsanto ist ein weltweit führender Hersteller und Anbieter von Agrarprodukten für die Landwirtschaft. Das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern in der Entwicklung und Produktion von umweltverträglichen Pflanzenschutzmitteln und verbessertem Saatgut unter Einsatz moderner Biotechnologie. In der Pflanzenzüchtung nutzt Monsanto konsequent und mit großem Erfolg biotechnologische Methoden, um zu nachhaltigen Lösungen für den weltweit wachsenden Bedarf in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung beizutragen.

Entsprechendes Sortenmaterial, dem in einem ersten Schritt neue Eigenschaften wie Herbizidtoleranz und/oder Insektenschutz verliehen werden, trägt zu erheblicher Produktivitätssteigerung bei gleichzeitig nachhaltiger Entlastung der Umwelt bei. Um die Entwicklung einer umweltschonenden Landwirtschaft weiter zu fördern, engagiert sich Monsanto für den Aufbau und die Pflege einer aktiven und innovativen Partnerschaft mit Forschungseinrichtungen, den beteiligten Nahrungsmittelherstellern und den Verbrauchern. Mitte September 2016 haben Bayer und Monsanto eine Fusionsvereinbarung unterschrieben.

Auf Seite 3: Southwest Airlines





Southwest Airlines

(WKN: 862837)

Bei Southwest Airlines ist Buffett über Berkshire Hathaway seit dem vierten Quartal 2014 investiert. Im jüngsten Quartalsbericht wurde die Zahl der im Besitz befindlichen Aktien mi 47.659.456 angegeben. Das entsprach einem Gesamtwert von 2.667.976.000 Dollar und einem Portfolioanteil von 1,50 Prozent.

Damit handelte es sich um die zwölftgrößte Position und die Beteiligung dient als ein Beleg für die unlängst neu erweckte Liebe von Buffett an Aktien von US-Fluggesellschaften. Denn neben Southwest Airlines hat er sich auch bei den Mitbewerbern Delta Air Lines, American Airlines und United Continental in größerem Stil engagiert.

Wie die jüngsten Kursgewinne der Sektorvertreter signalisieren, laufen diese Wetten derzeit in die von Buffett gewünschte Richtung. Geschäftlich gesehen war es dabei bei dem Billigflieger Southwest Airlines so, dass es trotz der Hurrikan-Serie und billigerer Flugtickets gelungen ist, den Gewinn im abgelaufenen Quartal zu erhöhen. Auch weil anders als im Vorjahreszeitraum keine Bonuszahlungen für die Mitarbeiter anfielen, kletterte der Überschuss um 30 Prozent auf 503 Millionen Dollar.

Zu beachten sind allerdings die gesunkenen Ticketpreise und die gestiegenen laufenden Kosten. Letzteres erklärte der Vorstand mit höheren Werbeausgaben und Investitionen in neue Technik. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 2,6 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar und damit nicht so stark wie die Zahl der Passagiere, die um 3,6 Prozent zulegte.

Die von Buffett in dem Sektor eingegangenen Investments sind auch eine Wette darauf, dass die Branchenvertreter im Kampf um Marktanteile weniger aggressiv agieren als früher. Unter dieser Prämisse rechnen Analysten von 2017 bis 2020 mit einem Gewinnanstieg bei Southwest Airlines von 3,56 Dollar auf 5,80 Dollar. Daraus ergeben sich für das Ende des genannten Zeitraums durchaus vertretbare KGV-Bewertungen. Analysten halten dennoch im Schnitt nur Kurse von 69,16 Dollar für angemessen, was nur moderat über den aktuell gültigen Notierungen liegt.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Southwest Airlines befindet sich schon seit Ende 2017 im Aufwind. Die Notiz hat seitdem von 7,35 Dollar auf 66,09 Dollar zugelegt. Das zuletzt genannte Rekordhoch ist taufrisch. Der langfristige Aufwärtstrend ist somit uneingeschränkt intakt, nachdem ein mehrmonatiger Seitwärtstrend mit dem eben erfolgten Vorstoß auf neue Bestmarken zu den Akten gelegt wurde.



Profil



Die Southwest Airlines Corp. zählt zu den führenden Fluggesellschaften in den USA und unterhält die Southwest Airlines ("Southwest") und AirTran Airways ("AirTran"). Das Unternehmen konzentriert sich vorrangig auf Kurzstreckenflüge und Point-to-Point-Flüge. Dadurch werden die Kosten gering gehalten und die Flüge können zu entsprechend günstigen Preisen angeboten werden. Heute fliegt die Airline 98 Flughäfen in fast allen US-Bundesstaaten, dem District of Columbia, Puerto Rico und in sechs weiteren Ländern wie Mexiko, Jamaika und die Bahamas an. Die Airline ist jedoch bemüht ihr Netz weiter auszubauen. Tickets können für Southwest und AirTran über jeweils eigene Webseiten online gebucht werden.

Auf Seite 4: STORE Capital





STORE Capital

(WKN: A12CRU)

Die Position bei STORE Capital hat Berkshire Hathaway erstmals zum Halbjahr 2017 ausgewiesen. Den Angaben zufolge hielt man auch Ende September unverändert 18.621.740 Aktien. Dies entsprach damals einem Wert von 463.121.000 Dollar, was umgerechnet einen eher vernachlässigbaren Depotanteil von 0,26 Prozent bedeutete.

Als der Einstieg von Buffett am 26. Juni bekannt wurde, verzeichnete die Aktie den größten Kurssprung an einem Handelstag seit dem Börsengang im Jahr. Dieser Schwung hielt anschließend noch etwas vor, doch zuletzt konnte der REIT nicht mehr nachlegen. Berkshire kam den Angaben beim Einstieg zufolge auf eine Anteilsquote von 9,8 Prozent, womit die Beteiligungsgesellschaft der drittgrößte Einzelaktionär war.

Die Einnahmen beliefen sich im dritten Quartal 2017 auf 110,5 Millionen Dollar, was einem Anstieg von 14,0 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2016 entsprach. Die Gesamterlöse für die ersten neun Monate des Jahres 2017 betrugen 332,7 Millionen Dollar, ein Plus von 21,3 Prozent. Der Nettogewinn wurde für das abgelaufene Quartal mit 28,6 Millionen Dollar oder umgerechnet mit 0,15 Dollar je Aktie ausgewiesen. Vergleichen mit den im Vorjahresquartal erzielten 36,3 Millionen Dollar bzw. 0,24 Dollar je Aktie war das ein Rückgang.

Der Vorstand bekräftigte den bereinigten Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit für das Gesamtjahr 2017 in einer Bandbreite von 1,69 bis 1,71 Dollar je Aktie. Für 2018 bezifferte man außerdem die Prognose auf eine Spanne von 1,78 bis 1,84 Dollar.

Der Analystenkonsens rechnet beim Gewinn je Aktie von 2017 bis 2021 mit einem Anstieg von 0,81 Dollar auf 0,98 Dollar. Hinzu kommen für die Jahre 2017 bis 2018 erwartete Dividendenzahlungen von 1,20 Dollar, 1,26 Dollar und 1,34 Dollar. Daraus ergeben sich ansehnliche Dividendenrenditen. Das Kursziel taxieren Analysten im Schnitt auf 27,12 Dollar.

Charttechnik



Die Aktie von Store Capital ist erst seit November 2014 börsennotiert. Ausgehend von einem Ausgabepreis von 18,50 Dollar reichte es bis Ende Juli 2017 zu einem Anstieg bis auf 31,19 Dollar. Dieses Spitzenniveau konnte aber nicht gehalten werden und im zweiten Quartal 2017 war die Notiz sogar fast wieder bis auf das Ausgangsniveau zurückfallen. Davon hat sich der Titel zwar wieder spürbar erholt und seit dem Börsengang stehen auch klare Kursgewinne zu Buche. Mit dem Gesamtmarkt konnte der Wert in dieser Zeit aber nicht mithalten und seit einigen Monaten hat sich auch ein Seitwärtstrend breit gemacht.



Profil



Bei STORE Capital handelt es sich um einen Net-Lease-Immobilienfonds (REIT), der sich selbst als führend bei Single Tenant Operational Real Estate oder STORE Properties sieht. Die verantwortlichen Manager investieren seit mehr als 35 Jahren in Single-Tenant-Betriebsimmobilien. Eigenen Angaben zufolge ist man einer der größten und wachstumsstärksten Netto-Leasing-REITs und man verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, das sich zum 30. September 2017 aus Investitionen in 1.826 Immobilienstandorte zusammensetzt.

Die Kunden der 2011 gegründeten Gesellschaft sind in einer Vielzahl von Branchen innerhalb des Dienstleistungs-, Einzelhandels- und Fertigungssektors der US-Wirtschaft tätig, wobei Restaurants, Kindertagesstätten, Möbelhäuser, Kinos und Fitnessstudios die wichtigsten Branchen des Portfolios repräsentieren. Den Markt für STORE Properties schätzt man intern auf über 2,6 Billionen Dollar Marktwert

Auf Seite 5: Synchrony Financial





Synchrony Financial

(WKN: A117UJ)

Den nächsten Mitfavoriten Synchrony Financial hat Berkshire Hathaway erstmals zum Halbjahr 2017 als Beteiligung ausgewiesen. Nachdem die Position im dritten Quartal weiter aufgestockt wurde, befanden sich Ende September 20,803 Millionen Aktien im Portfolio. Die Position hatte dabei damals einen Wert von 645,933 Millionen Dollar, was einer Gewichtung von 0,36 Prozent entsprach.

Bis 2014 war Synchrony Financial eine Tochter des Industrie-Konglomerats General Electric, bevor man im Zuge einer Ausgliederung an die Börse ging. Die Geschäftszahlen erfüllten in diesem Jahr zunächst nicht immer alle Wünsche der Anleger. Doch der Bericht zum Verlauf des dritten Quartals fiel recht ansprechend aus.

Konkret stieg der Nettozinsertrag gegenüber dem dritten Quartal 2016 um elf Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. Die Forderungen aus Krediten kletterten gleichzeitig um sechs Milliarden Dollar oder um neun Prozent auf 77 Milliarden Dollar. Das Ankaufsvolumen erhöhte sich um vier Prozent und auch das starke Einlagenwachstum setzte sich fort, indem es sich um fünf Milliarden Dollar oder neun Prozent erhöhte.

Positiv nahmen die Börsianer auch eine im November bekanntgegebene Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Paypal auf. Das bestehende Geflecht an Partnern und Kunden gilt ohnehin allgemein als relativ stark. Aus Sicht des Finanzdienstleisters Morningstar ist dies wegen der damit verbundenen hohen Wechselkosten sogar so bedeutsam, dass es wesentlich zu einem engen wirtschaftlichen Burggraben beiträgt, der vor Konkurrenten schützt.

Zudem billigen Analysten der Gesellschaft eine gute Kapitalausstattung, positive Wachstumsaussichten dank dem anhaltenden Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen sowie das Potenzial für verbesserte Eigenkapitalrendite zu. Von 2017 bis 2020 rechnen die Experten mit einem Anstieg beim Gewinn je Aktie von 2,58 Dollar auf 3,98 Dollar. Auch mit der Dividende soll es im genannten Zeitraum von 0,56 Dollar auf 1,10 Dollar je Anteilsschein nach oben gehen. Der Analystenkonsens taxiert das Kursziel im Schnitt auf 40,76 Dollar.

Charttechnik



Die Börsen-Historie von Synchrony Financial ist zwar noch relativ kurz, aber in dieser Zeit hat der Titel den Aktionären schon einiges an Nervenstärke abverlangt. Denn das Kursgeschehen war geprägt von etlichen Auf- und Abwärtsbewegungen. Seit Mitte Mai hat sich dabei wieder eine Aufwärtswelle breit gemacht, wobei es der Notiz zuletzt sogar gelang, eine ein neues Rekordniveau zu schwappen. Charttechnisch gesehen ist das ein positives Zeichen. Allerdings ist zu beachten, dass dieser Titel schon des Öfteren seine Unberechenbarkeit bewiesen hat. Gegenüber dem Ausgabepreis von 23,00 Dollar steht aber trotz allem ein deutliches Plus zu Buche.



Profil



Synchrony Financial ist ein US-amerikanisches Finanzdienstleistungsunternehmen. Synchrony spezialisiert sich dabei besonders auf das Kreditkartengeschäft und zählt in dieser Sparte zu den größten Anbietern der USA. Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1932 zurück.

Eigenen Angaben zufolge ist man inzwischen bei Private-Label-Kreditkarten gemessen am Volumen und den Forderungen der größte Anbieter in den USA. Dabei offeriert man Einzelhändlern, Einkaufshäusern, Gesundheitsdienstleister und Branchenverbänden hauseigene Kreditkarten für deren Kunden an. Das Partnernetz in den USA und Canada besteht aus 365.000 Standorten.

Zum Produktangebot zählen auch Co-Branded Dual Cards, Promotion- Finanzierungen, Ratenkredite, sowie Treueprogramme und Sparprodukte. Zu den Kunden zählen unter anderem Unternehmen wie Amazon, Walmart, Sam's Club oder auch Banana Republic.

Auf Seite 6: Bank of America





Bank of America

(WKN: 858388)

Die Position von Berkshire Hathaway bei den Stammaktien der Bank of America wird erst seit Ende September in dieser Form als Beteiligung ausgewiesen. Konkret ist es so, dass Buffett über seine Beteiligungsfirma 679.000.000 Anteilsscheine hält. Diese hatte am 30. September einen Wert von 17.205.859.000 Dollar. Das entsprach einer Portfolio-Gewichtung von 9,68 Prozent.

Das Investment bei der gemessen an den verwalteten Mitteln zweitgrößten US-Bank kann getrost als typischer Buffett-Deal eingestuft werden. Denn der Altmeister ist hier mit einem Anteil von rund 6,6 Prozent zum größten Aktionär aufgestiegen, indem er Optionen zum Kauf von 700 Millionen Anteilsscheinen zu einem Preis von 7,14 Dollar ausgeübt hat.

Eingefädelt wurde dieser Deal bereits im Zuge der Kreditkrise, als Buffett der Bank of America im Jahr 2011 mit einer Finanzspritze von fünf Milliarden Dollar unter die Arme griff. Im Gegenzug erhielt er dafür 700 Millionen Vorzugsaktien sowie das Recht, binnen zehn Jahren im Tausch gegen die Vorzugsaktien zum Sonderpreis reguläre Aktien beziehen zu können.

Was den Geschäftsverlauf angeht ist es so, dass das Institut im dritten Quartal dank geringerer Kosten und einem starken Geschäft mit Privatkunden besser verdient hat als erwartet. Konkret kletterte der Nettogewinn um 13 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar. Die Erträge erhöhten sich gleichzeitig leicht um ein Prozent auf 21,8 Milliarden Dollar.

Auch dieser Gesellschaft billigt Morningstar einen engen wirtschaftlichen Burggraben zu. Im Kampf gegen die Konkurrenz helfen Kostenvorteile sowie relativ hohe Wechselkosten auf Kundenseite. Der Analystenkonsens sieht das Ergebnis je Aktie von 2017 bis 2020 von 1,82 Dollar auf 2,85 Dollar steigen. Daraus errechnet sich für das Ende des genannten Zeitraums ein relativ moderates KGV von 10,4. Zudem stimmen die Dividendenperspektiven. rechnen Analysten von 2017 bis 2020 doch mit Ausschüttungen, die von 0,39 Dollar auf 0,80 Dollar je Anteilsschein steigen sollen. Im Schnitt stufen Analysten den Titel aber mit 29,58 Dollar als fair bewertet ein. Das ist ein fast mit den aktuellen Notierungen deckungsgleiches Niveau.

Charttechnik



Die Aktie der Bank of America erlebte im Zuge der Kreditkrise einen massiven Absturz. Die Notiz sackte damals von November 2006 bis März 2009 von 54,90 Dollar auf 3,14 Dollar ab. Davon hat man sich zwar inzwischen wieder deutlich erholt, die alten Rekorde sind aber noch immer ein Stück weit entfernt. Dank der zuletzt gleich reihenweise neu markierten Mehrjahreshochs spricht das Chartbild momentan aber dafür, als ob die noch bestehende Kurslücke noch etwas weiter geschlossen werden kann.



Profil



Die Bank of America Corp. ist eines der führenden Bank-Holding-Unternehmen in den USA. Über seine Bank-Gesellschaften und Unternehmen bietet der Konzern eine große Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen sowie nichtbankbezogene Finanzservices an. Die angeschlossenen Gesellschaften und Tochterunternehmen handeln mit Investmentprodukten und offerieren Beratungen, Versicherungen und Bankservices, die sich an eine internationale Zielgruppe richten.

Insgesamt versorgt die Bank of America Kunden in mehr als 4.600 Filialen mit klassischen Bankdienstleistungen und Beratungen. Des Weiteren betreibt das Kreditinstitut rund 16.000 Bankautomaten in allen US-Bundesstaaten und dem District of Columbia. Neben den USA ist die Bank of America in über 35 weiteren Ländern rund um den Globus präsent.