Die Sonnenfinsternis vergangenen Freitag stellte die Netzbetreiber vor eine Mammutaufgabe, die aber bestens bewältigt wurde. Der befürchtete Fallout blieb aus. Erleichterung bei den Stromversorgern wie Eon oder RWE. In das RWE-Netz speisen rund 300.000 Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein. Die installierte Leistung der Photovoltaik-Anlagen im Gebiet der RWE-Tochter Westnetz beläuft sich auf etwa 3200 Megawatt. Das entspricht etwa drei Großkraftwerken. Dabei soll es nicht bleiben. Der Energieversorger RWE baut die Ökostromsparte aus und hat sich beim Solarprojektierer Conergy eingekauft. Das klingt zukunftsweisend, löst aber die Probleme der Essener so schnell nicht. Mit konventionellen Kraftwerken wird zu wenig Geld verdient. Eine Situation, die sich noch zuspitzen dürfte. Immerhin liegen die Preise an den Strombörsen unter den Werten, die RWE im Moment noch dank Absicherungsgeschäften vereinnahmt. Klingt erst einmal nicht besonders ermutigend.
Auf Seite 2: Stimmung ist schlechter als Lage des Konzerns
Aber die Stimmung ist schlechter als die Lage des Konzerns. Das Unternehmen hat schon sehr früh reagiert. Seit 2012 läuft das Effizienzsteigerungsprogramm. Seitdem hat RWE bereits 1,4 Milliarden Euro eingespart, 400 Millionen Euro waren es im Geschäftsjahr 2014. Das waren 250 Millionen Euro mehr als das Unternehmen erwartet hatte. 2015 will RWE das Ziel einer nachhaltigen Effizienzverbesserung von 1,5 Milliarden Euro erreichen, zwei Jahre früher als ursprünglich prognostiziert. Das Sparprogramm wird um weitere 500 Millionen Euro auf insgesamt 2 Milliarden Euro aufgestockt, die ab 2017 erzielt werden sollen. Zuletzt ging der Verkauf der Öl-und Gasfördertochter Dea über den Tisch. Zudem ist RWE in Gesprächen mit Investoren aus dem Mittleren Osten. Dabei geht es um Kooperationen.
Klar ist auch: Das Unternehmen kann seine Einnahmen dank Optionsgeschäften recht gut planen. Deshalb dürfte es 2015 kaum zu negativen Überraschungen kommen. Aber positive sind möglich. Neben Kapitalzuflüssen aus dem Nahen Osten könnte REW auch Schadenersatzzahlung aus der Atomsteuer erhalten.
Eine gute Nachricht gab es schon. Die Schadenersatzklage eines russischen Investors gegen RWE im Umfang von 700 Millionen Euro wegen eines geplatzten Deals wurde vom Landgericht Essen abgewiesen. Die Klage gegen den ehemaligen RWE-Chef Jürgen Großmann sei dagegen zulässig.
Auf Seite 3: Kurzfristige gehebelte Seitwärtswette
Seit Jahresanfang notiert der Dax-Titel in einer engen Tradingrange zwischen 22 Euro und 25 Euro. In diesem Umfeld können Anleger eine kurzfristige gehebelte Seitwärtswette mit einem Discount-Call wagen. Weil die Essener am 24. April eine Dividende von einem Euro ausschüttet, die vom Aktienkurs abgezogen wird, wählen wir für die Seitwärtsspekulation einen konservativen Discount-Call, dessen Obergrenze (Cap) mit 22 Euro unterhalb der aktuellen Notiz der REW-Aktie liegt. Anleger erhalten zwei Euro Rückzahlung pro Discount-Call, wenn die Aktie am Bewertungstag, dem 16. September 2015, auf oder über 22 Euro notiert. Das entspricht einer Rendite von aktuell 38 Prozent. Ein Totalverlust droht, wenn die RWE-Aktie am Bewertungstag auf oder unter 20 Euro notiert.
Stand 26. März 2015 14.14 Uhr
Basiswert RWE
Produkt Discount-Call
WKN HY61EF
Emittent HypoVereinsbank
Bewertungstag 16.09.2015
Basispreis 20 Euro
Cap 22 Euro
Kurs des Discount-Calls 1,46 Euro
Maximale Rückzahlung 2,00 Euro
Maximale Rendite 38 %