Zalando erzielte 2017 einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro, das waren 23,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Ritter bekräftigte, das Unternehmen werde in diesem Jahr in zwei weiteren europäischen Ländern auf den Markt gehen werden. Um welche Staaten es sich handelt, sagte er nicht. Derzeit ist Zalando in 15 Ländern aktiv.
Die Hauptversammlung stimmte mehrheitlich einem neuen Vergütungsmodell für die drei Vorstandschefs und Gründer, Robert Gentz, David Schneider und Ritter, zu. Sie erhalten künftig ein jährliches Grundgehalt von 65 000 Euro statt bisher 200 000 Euro. Hinzu kommt eine variable Vergütung in Form von Aktienoptionen, die viele Millionen Euro wert sein kann. Jeder erhält für die kommende fünfjährige Amtsperiode Optionen für 1,75 Millionen Aktien, von denen der Großteil frühestens nach vier Jahren zu Geld gemacht werden kann.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Lothar Lanz sagte, nach den festgelegten Bedingungen könnte jede Option im günstigsten Fall etwa 103 Euro wert sein. Das wären in Summe dann 180 Millionen Euro für jeden der drei. Voraussetzung dafür sind aber ein stark steigender Aktienkurs und ein durchschnittlicher Anstieg des Jahresumsatzes von 15 Prozent. "Wenn der Aktienkurs nicht steigt oder das Wachstum ausbleibt, dann bekommen die Vorstandsmitglieder nichts. Das ist im deutschen Bereich einmalig", sagte Lanz.
Eine Dividende erhalten die Aktionäre auch in diesem Jahr nicht. Der Bilanzgewinn 2017 in Höhe von 130 Millionen Euro wird für Investitionen in neue Logistikzentren, den Vertrieb und Technik genutzt. Insgesamt sollen dafür in diesem Jahr 350 Millionen Euro ausgegeben werden, 100 Millionen mehr als 2017.
Aktionärsvertreter äußerten sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Zalando sei "eine Erfolgsgeschichte für ihre Gründer, die Stadt Berlin und die Aktionäre", sagte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK).
Die Frauenrechtlerin Gisela Burckhardt, Vorsitzende der Organisation Femnet, kritisierte den geringen Anteil an Zalando-Artikeln aus nachhaltiger Produktion. Sie wies auf schlechte Arbeitsbedingungen und extrem niedrige Bezahlung von Textilarbeiterinnen etwa in Bangladesch hin. Vorstand Gentz räumte ein, Zalando habe "6000 Artikel im nachhaltigen Sortiment", das sind zwei Prozent aller 300 000 Artikel im Angebot./brd/DP/she