MÜNCHENER RÜCK- Inflation und steigende Zinsen erschweren den Rückversicherern nach Ansicht des Weltmarktführers die Verhandlungen über die neuen Verträge für das kommende Jahr. Der für die Rückversicherung zuständige Vorstand Torsten Jeworrek rechnet zwar weiterhin mit steigenden Preisen - einem "harten Markt" -, wie er zum Auftakt des Rückversicherungstreffens in Monte Carlo sagte. "Die nächste Erneuerungsrunde wird aber viel, viel herausfordernder als die letzte."
Die DEUTSCHE BANK will den schnell wachsenden Onlinebanken mit einem neuen Angebot Konkurrenz machen. Deutschlands größtes Geldhaus wolle "2024 ein eigenständiges digitales, app-basiertes Angebot für Kunden mit Anlagebedarf an den Markt bringen", sagte Vize-Chef Karl von Rohr dem "Handelsblatt". "Dieses soll sich an Menschen richten, die ihr Vermögen professionell verwalten lassen wollen, Wertpapiere online handeln möchten und ihre Bankgeschäfte rein digital tätigen wollen."
VOLKSWAGEN - Die Sportwagentochter Porsche will angesichts eines großen Interesses von Investoren so schnell wie möglich bereit für ihren Börsengang sein. "Wir begrüßen das starke Interesse an unserem Unternehmen, und wir sind trotz der herausfordernden Marktbedingungen zuversichtlich", sagte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore". "Wir wollen Ende September, Anfang Oktober bereit sein für den Börsengang. Je früher desto besser." Volkswagen will von der Tochter aus Stuttgart bis Anfang Oktober 12,5 Prozent des Grundkapitals an die Börse bringen und damit Milliarden einsammeln.
TESLA-Chef Elon Musk sieht in einer Millionen-Abfindung von Twitter für einen entlassenen Whistleblower eine weitere Rechtfertigung für die Absage der Übernahme. Das geht aus einem Schreiben von Musks Anwälten hervor. Twitter habe es versäumt, Musks Zustimmung einzuholen, bevor das Unternehmen sieben Millionen Dollar an seinen ehemaligen Sicherheitschef Peiter Zatko und 750.000 Dollar an dessen Anwälte zahlte. Damit habe Twitter gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, die solche Zahlungen beschränke. Musk sei daher nicht verpflichtet, die Übernahme abzuschließen.
SKW PIESTERITZ - Sachsen-Anhalt fordert von der Bundesregierung eine schnelle Lösung für die Produktion des Diesel-Reinigers AdBlue des Chemieunternehmens SKW Piesteritz. "Das Wirtschaftsministerium muss in den nächsten Tagen klären, wie die Produktion bei SKW wieder anlaufen kann", verlangte Landeswirtschaftsminister Sven Schulze. "Sonst droht ein Stillstand nicht nur im Transportbereich, sondern auch in der chemischen Industrie in Ostdeutschland."
DEUTSCHLAND/IFO/KONJUNKTUR – Das Ifo-Institut legt am Montag seine aktualisierte Konjunkturprognose vor. Angesichts der Gaskrise und der hohen Inflation haben sich die Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft eingetrübt. Noch im Juni sagten die Forscher für 2022 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,5 Prozent voraus. Nun dürfte die Prognose-Zahl laut Ifo-Chef Clemens Fuest deutlich schlechter ausfallen.
EZB - Die Währungshüter der EZB sind Insidern zufolge im Kampf gegen die anhaltende Rekordinflation womöglich gezwungen, trotz einer drohenden Rezession den aktuell entscheidenden Schlüsselzins weiterhin kräftig anzuheben. Viele Euro-Wächter hielten es für zunehmend wahrscheinlich, dass der Einlagenzins in "restriktives Gebiet" auf zwei Prozent oder höher gesetzt werden müsse, sagten fünf mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Dies werde wohl dann der Fall sein, wenn die im Dezember erwartete erste Inflationsprognose der EZB-Volkswirte für 2025 noch bei über zwei Prozent liegen sollte. Ökonomen verstehen unter dem restriktiven Niveau eine Zinshöhe, bei der die Konjunkturentwicklung gebremst wird. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.
BUNDESLIGA - Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) macht mit ihren Plänen zu einem milliardenschweren Verkauf von Medienrechten offenbar ernst. Heute sollen Gespräche mit acht Finanzinvestoren beginnen, die Interesse an der Übernahme von bis zu 20 Prozent an den nationalen und internationalen Übertragungsrechten an der ersten und zweiten Bundesliga gezeigt haben, wie zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Die noch zu gründende Rechte- Vermarktungstochter könnte dabei mit 15 bis 18 Milliarden Euro bewertet werden. Der DFL und den 36 Profivereinen könnten damit mehr als drei Milliarden Euro zufließen.
Von Reuters