Am Dienstag steht der deutsche Leitindex plötzlich stark unter Druck – das belastet ihn jetzt. Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien der Deutschen Telekom und von SMA Solar.
Die wieder erhöhte Nervosität der Anleger mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Nach den Kursanstiegen zu Wochenbeginn dominierten nun wieder die Sorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet hatte.
Der deutsche Leitindex DAX fiel um 1,1 Prozent auf 23.437 Punkte und büßte damit seine Gewinne vom Montag wieder ein. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,1 Prozent auf 29.676 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich ähnlich schwach.
Aktien von SMA Solar im Fokus
Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf lastet international Wind- und Solarkraftaktien. Die Papiere von US-Unternehmen wie Enphase Energy, Solaredge oder Sunrun waren im nachbörslichen New Yorker Handel um bis zu 28 Prozent abgesackt.
Gerade Enphase und Solaredge sind als Hersteller von Wechselrichtern im Bereich von SMA Solar aktiv, die nun auf Tradegate um mehr als 5 Prozent fielen im Vergleich zum Xetra-Schluss. Im Windkraftbereich verloren Nordex vorbörslich 2,6 Prozent an Wert.
Wie aus dem Entwurf hervorgeht, sollen Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie früher als für andere Energiequellen abgeschafft werden und an weiteren Anreizen nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden. Wie es hieß, werden damit Hoffnungen zunichtegemacht, dass es bei den im Repräsentantenhaus bereits beschlossenen Fördermittel-Kürzungen noch deutliche Erleichterungen gibt.
Aktien von Deutsche Telekom im Fokus
Die Aktien der Deutschen Telekom könnten am Dienstag nach ihrer Vortagserholung wieder unter Druck geraten und auf die 30-Euro-Marke zusteuern.
Der zweite Großaktionär der US-Telekom-Tochter T-Mobile, der Technologie-Investor- Softbank, verkaufte T-Mobile Anteile im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar, um seinen Wachstumskurs im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu finanzieren. Daraufhin hatten die T-Mobile-Anteile im nachbörslichen US-Handel fast vier Prozent nachgegeben.
Für die Titel der Telekom ging es am Dienstag im vorbörslichen Tradegate-Handel um 0,7 Prozent nach unten auf 31 Euro. Dass sich Softbank von weiteren Anteilen trennte, ist laut einem Händler keine Überraschung. Unklar sei, ob die Deutsche Telekom zugegriffen habe. Auch wenn die Auswirkungen auf den Mutterkonzern noch nicht überschaubar seien, dürfte zumindest die erste Kursreaktion Aktien negativ sein, betonte der Börsianer.
Die Vortagserholung ausgenommen, befinden sich die Telekom-Aktien seit Tagen im Abwärtsmodus. Seit dem Zwischenhoch vom 6. Juni sind sie um fast 12 Prozent zurückgekommen und seit dem März-Hoch sogar um 16 Prozent. 35,91 Euro hatten Anfang März den höchsten Stand seit 24 Jahren bedeutet.
Enthält Material von dpa-AFX
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