In den USA zeichnet sich ab, dass die Fed die Leitzinsen vorerst nicht weiter erhöht. Das müsste eigentlich den US-Dollar schwächen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die US-Währung legt seit Tagen gegenüber anderen Devisen kräftig zu. Der Euro rutschte zuletzt auf ein neues Drei-Monats-Tief unter 1,07 Dollar. Was hinter der Dollar-Stärke steckt und wie Anleger profitieren können.
Der US-Dollar wertet seit Mitte Juli gegenüber allen anderen Hauptwährungen deutlich auf. Der Dollar-Index, der zuletzt einen Pullback an die überwundene 200-Tage-Linie gezeigt hatte, brach auf ein neues Mehrmonatshoch aus. Im Gegenzug schwächelt unter anderem der Euro. Das Währungspaar EUR/USD notierte am Donnerstag-Nachmittag zeitweilig nur noch bei 1,0686 Dollar und verzeichnete damit den tiefsten Stand seit drei Monaten.
Charttechnisch hat der Euro damit eine Unterstützungszone erreicht. Anfang Juni pendelte die europäische Gemeinschaftswährung mehrere Tage zwischen 1,0650 und 1,0690 Dollar (siehe Chart).
Sollte die Zone demnächst noch unterschritten werden, findet der Euro erst anderthalb Cent tiefer eine weitere Unterstützung. Im Februar und März war der Euro zeitweise bis auf gut 1,05 Dollar abgesackt.
Konjunkturflaute in Euroland
Der Euro steht an den Finanzmärkten unter Druck, weil Wirtschaftszahlen dort regelmäßig auf eine schwache Konjunkturentwicklung in Euroland hindeuten. In den USA ist die Konjunktur zwar auch angeschlagen, aber läuft doch deutlich besser als in Europa. In dieser Woche hatten nicht nur Zahlen aus der Industrie in Deutschland enttäuscht. Auch Wachstumsdaten aus der Eurozone waren schwach ausgefallen und zeichneten ein Bild wirtschaftlichen Stillstands.
Am Donnerstag haben gleich drei Institute ihre Konjunkturprognosen für Deutschland für das nächste Jahr gesenkt_ das Münchner Ifo-Institut, das Essener RWI und das IWH aus Halle. Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser sagt: "Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute."
Vor diesem Hintergrund wächst die Erwartung, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung nächste Woche mit ihren Zinsanhebungen zumindest pausieren könnte – auch das schmälert tendenziell die Attraktivität des Euro als Anlagewährung.
Eine weitere Abschwächung des Euro zum US-Dollar ist nicht ausgeschlossen. Unter Schwankungen könnte der Euro in absehbarem Zeitraum nochmals um etwa einen Cent fallen. Mittelfristig sollten sich die Konjunkturerwartungen jedoch allmählich wieder aufhellen.
Anleger, die das nötige Risikobewusstsein haben, können mit Short-Zertifikaten oder Put-Optionsscheinen auf eine weitere Euro-Abschwächung setzen. Eine Möglichkeit wäre etwa die WKN SV59LU (unlimited Turbo-Put). Eine weitere Möglichkeit wäre ein Inline-Optionsschein, zum Beispiel WKN SW1PHV. Dabei wetten Anleger darauf, dass der Euro bis Mitte Dezember nicht unter 1,02 Dollar fällt und nicht über 1,12 Dollar steigt. Beide Produkte sind sehr spekulativ und sollten mit individuellen Stop-Loss-Orders abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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