BAAR (dpa-AFX) - Der Schweizer Bergbaukonzern und Rohstoffhändler Glencore
Im ersten Halbjahr war der Schuldenstand im Vergleich zum Ende des Vorjahrs um 12 Prozent auf 19,7 Milliarden US-Dollar (16,6 Mrd Euro) angestiegen. Das Unternehmen strebt bis Ende 2020 einen Schuldenstand von 10 bis 16 Milliarden Dollar an, hieß es weiter.
In den ersten sechs Monaten brach das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um ein Drittel auf 1,5 Milliarden Dollar ein. Trotz der zahlreichen Herausforderungen sei das Industriegeschäft jedoch im Großen und Ganzen relativ normal weitergelaufen, sagte Glasenberg.
Vor allem der Energie-Bereich habe jedoch unter niedrigen Kohle-Preisen gelitten. Einige Anlagen wurden aufgrund der aktuellen Lage einer ausgiebigen Überprüfung unterzogen, um Überkapazitäten zu vermeiden und eine bessere Marktsituation abzuwarten. Die Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise bezifferte Glasenberg auf 3,2 Milliarden Dollar. Kostenseitig erwartet das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte vor allem bei Kupfer eine deutliche Verbesserung.
Das bereinigte Ebit im Marketing-Geschäft lag laut Glencore im ersten Halbjahr bei 2 Milliarden Dollar. Wie bereits seit Juli bekannt hob der Vorstand daher die Erwartungen für das Gesamtjahr auf das obere Ende der langfristigen Zielspanne zwischen 2,2 bis 3,2 Milliarden Dollar.
Die mit der Corona-Krise einhergehenden Einschränkungen machten sich bei Glencores Produktionsvolumen im zweiten Quartal derweil noch stärker bemerkbar als im ersten. Bereits Ende April hatte das Unternehmen für den weiteren Jahresverlauf mit Rückgängen der Fördermenge gerechnet. Wie dem Ende Juli veröffentlichten Produktionsbericht für das erste Halbjahr zu entnehmen ist, behielten die Schweizer mit dieser Prognose Recht.
Insgesamt ging die Kupfer-Produktion im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um rund 11 Prozent zurück. Während die Förderung von Kobalt sogar um 33 Prozent absackte, fiel die Kohleförderung um 15 Prozent. Blei ging um 13 Prozent zurück. Die anteilige Ölförderung kletterte dagegen um 17 Prozent. Auch bei der Förderung von Zink verzeichnete Glencore in der ersten Jahreshälfte ein Plus von 3 Prozent.
Im Vergleich zum ersten Quartal verstärkte sich der Produktionsrückgang bei Kupfer und Kohle im zweiten Jahresviertel, während das Förderwachstum bei Öl und Zink regelrecht einbrach. Lediglich bei Kobalt und Blei verbesserte sich die Lage zwischen April und Juni etwas./ssc/men/jha/
Quelle: dpa-Afx