FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag über 1,10 US-Dollar gehalten. Die Gemeinschaftswährung war bereits im asiatischen Handel über diese Marke geklettert und kostete am Mittag 1,1021 Dollar. Zwischenzeitlich war der Euro bis auf 1,1038 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,0978 Dollar festgelegt.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten den Euro nur kurz. Dabei blickten Anleger vor allem auf die Unternehmensstimmung in Deutschland. Diese hat sich angesichts des Ukraine-Kriegs stark verschlechtert, wie der deutliche Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas im März zeigte.

Für Andrew Kenningham, Chefvolkswirt Europa bei Capital Economics, ist der Rückgang von Deutschlands wichtigstem Konjunkturbarometer ein weiterer Beweis dafür, dass die hiesige Wirtschaft auf eine deutliche Abschwächung zusteuert. Der Krieg in der Ukraine und die himmelhohen Energiepreise ließen die Produktionsleistung schrumpfen. Der Experte geht jedoch nach wie vor davon aus, dass eine Rezession wahrscheinlich vermieden wird.

Wegen der Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges trübte sich zudem die Verbraucherstimmung in Italien im März überraschend deutlich ein. Die Konsumenten erwarteten, dass sich sowohl die italienische Wirtschaft als auch ihre persönliche finanzielle Situation verschlechtern dürfte, kommentierte das Statistikamt Istat. Insofern seien sie nun weniger bereit, langlebige Güter zu kaufen.

Im Bemühen um eine Eindämmung des russischen Krieges gegen die Ukraine besucht US-Präsident Joe Biden derweil das östliche Nato-Mitglied Polen. Biden will mit dem Besuch die Ostflanke der Nato stärken. Vor seinem Abflug aus Brüssel vereinbarte er mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Europa unabhängiger von Energielieferungen aus Russland zu machen./la/bgf/stk

Quelle: dpa-Afx