FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag angesichts der unsicheren Versorgungslage mit Erdgas unter 1,02 US-Dollar gefallen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0142 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch rund einen Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0236 Dollar festgesetzt.

Vor allem die ungewisse Versorgungslage mit Erdgas verunsichert die Märkte und belastet den Euro. Russland hatte am Montag eine Halbierung seiner bereits reduzierten Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 angekündigt. Die Erdgaspreise legten auch am Dienstag deutlich zu. Die Eurozone ist stark von russischem Erdgas abhängig. Ein Ausbleiben der Lieferungen würde die Wirtschaft in ganz Europa stark belasten.

Die EU-Staaten haben unterdessen einen Notfallplan zu Gaskonsum-Drosselung auf den Weg gebracht. Der Plan soll vor allem die Risiken reduzieren, die sich aus einer vollständigen Unterbrechung russischer Gaslieferungen ergeben könnten.

Am Dienstag stehen in den USA einige Konjunkturdaten auf dem Programm, insbesondere vom Immobilienmarkt. Außerdem beginnt die US-Notenbank Fed ihre zweitägige Zinssitzung. Ergebnisse will sie am Mittwochabend bekannt geben. Es wird mit einer erneut deutlichen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Eine Anhebung im selben Ausmaß hatte die Fed bereits nach ihrer jüngsten Sitzung Mitte Juni vorgenommen./jsl/bgf/mis

Quelle: dpa-Afx