FRANKFURT (dpa-AFX) - Erstmals seit etwa zwei Jahrzehnten ist der Euro
Der Euro steht schon seit einiger Zeit unter Druck. Seit Jahresbeginn ist er um rund 13 US-Cent gefallen. Gründe sind einerseits die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die Europa besonders hart treffen. Als problematisch gilt vor allem die hohe Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen und dass Russlands Energie als Druckmittel einsetzt. Eine wirtschaftliche Rezession wäre bei Ausbleiben von Gaslieferungen aus Russland vermutlich unausweichlich, hieß es von Analysten der Postbank.
Als zweiter Grund für den schwachen Euro gilt das eher zurückhaltende Vorgehen der EZB gegen die hohe Inflation. Im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken, insbesondere der US-Notenbank Federal Reserve, hat die EZB ihre Leitzinsen noch nicht angehoben. Vielmehr hat sie sich nur zu einer Ankündigung durchringen können: Am 21. Juli sollen die Zinsen im Euroraum erstmals seit etwa elf Jahren wieder steigen. Angepeilt ist allerdings nur eine leichte Anhebung um 0,25 Prozentpunkte. Andere Zentralbanken gehen wesentlich entschiedener vor.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84823 (0,84540) britische Pfund, 137,31 (138,77) japanische Yen und 0,9883 (0,9908) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1730 Dollar gehandelt. Das waren etwa vier Dollar weniger als am Vortag./bgf/mis
Quelle: dpa-Afx