FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Erwartungen weiterer kräftiger Leitzinsanhebungen in den USA haben den Dollar gestützt. In den USA hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene zwar etwas abgeschwächt, allerdings von sehr hohem Niveau aus. Die Erzeugerpreise stiegen im April laut Arbeitsministerium gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,0 Prozent. Der Anstieg im März von 11,5 Prozent war noch der höchste Anstieg seit Erhebungsbeginn im Jahr 2010 gewesen. Analysten hatten im April einen stärkeren Rückgang erwartet. Angesichts der hohen Inflation hat die Fed ihren Leitzins in der vergangenen Woche zum zweiten Mal in Folge und merklich angehoben. Sie hat zudem weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Die Inflationsrate hatte sich im April nur leicht abgeschwächt und lag weiter über acht Prozent. Höhere Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver. Der Dollar legte daher zu vielen Währungen zu. So kostete der Dollar erstmals seit 2017 mehr als einen Franken.
Der Euro leidet zudem unter einer gestiegenen Verunsicherung. So wachsen die Sorgen um die Gasversorgung in Europa. Die früheren ausländischen Töchter des russischen staatlichen Energiekonzerns Gazprom in Deutschland wurden vom Kreml nun komplett vom Gashandel mit Russland ausgeschlossen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält die Auswirkungen der von Russland verhängten Sanktionen zwar für "überschaubar". Weitere russische Energiesanktionen würden Europa jedoch aufgrund seiner starken Abhängigkeit stärker treffen als die USA.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85293 (0,85393) britische Pfund, 133,85 (137,07) japanische Yen und 1,0377 (1,0446) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1840 Dollar. Das waren zwölf Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/he
Quelle: dpa-Afx