NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag seine anfänglichen Gewinne zum US-Dollar wieder abgegeben. Im US-Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 0,9881 Dollar. Robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt drehten den Trend um. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 0,9947 (Montag: 0,9914) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 1,0053 (1,0087) Euro gekostet.

Wellen hatte im europäischen Nachmittagsgeschäft die Nachricht über einen überraschenden Anstieg neu geschaffener Stellen in den USA geschlagen. Die Zahl der Vakanzen kletterte im September auf 10,7 Millionen, während Ökonomen mit einem Rückgang gerechnet hatten. Das dürfte die Löhne im ohnehin heiß gelaufenen Arbeitsmarkt weiter antreiben und den Druck auf die US-Notenbank Fed erhöhen, die Zinsen weiter anzuheben. Anders als in Europa rührt die Teuerung in den USA zu einem großen Teil aus steigenden Löhnen.

Zuvor hatten Signale von EZB-Präsidentin Christine Lagarde für weitere Leitzinserhöhungen den Euro zunächst gestützt. "Wir streben den Zinssatz an, mit dem das mittelfristige Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden kann", sagte die Währungshüterin dem lettischen Nachrichtenportal Delfi in einem Dienstag veröffentlichten Interview. Dieses Ziel sei noch nicht erreicht, weshalb es weiterer Zinsschritte bedürfe.

Am Devisenmarkt rückt derweil die Zinssitzung der Fed am Mittwoch immer stärker in den Fokus. Anleger gehen angesichts der hohen Inflation fest davon aus, dass die Fed den Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird. Mit Spannung erwartet werden aber vor allem Signale für das Vorgehen ab Dezember. Angesichts wachsender Konjunktursorgen rechnen einige Experten mit Hinweisen auf künftig kleinere Zinsschritte./jcf/jsl/he/ajx/he

Quelle: dpa-Afx