FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro und das britische Pfund sind am Montag gefallen. Ausschlaggebend war die Sorge, die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien über ein Brexit-Handelsabkommen könnten scheitern. Vor allem das Pfund litt darunter. Zudem war gerade der Euro zuletzt zum US-Dollar deutlich gestiegen.

Der Euro fiel nun am Montag auf ein Tagestief von 1,2079 US-Dollar, konnte sich jedoch bis zum Mittag wieder etwas erholen. Das britische Pfund stabilisierte sich zwar, kostete aber immer noch mehr als ein Prozent weniger als am Freitag. Die meisten Fachleute gehen davon aus, dass ein fehlendes Handelsabkommen nach dem Brexit beide Wirtschaftsräume treffen würden, die britische Wirtschaft aber stärker.

Die britische Tageszeitung "The Sun" berichtete auf ihrer Internetseite, dass der britische Premierminister Boris Johnson zu einem Abbruch der Brexit-Gespräche bereit sei. Demnach könnte Johnson die EU-Kommission noch im Laufe des Tages über seine Entscheidung informieren.

Zuletzt hatte auch der EU-Unterhändler Michel Barnier nach Angaben von Diplomaten keine wesentlichen Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt feststellen können. Es gebe Anlass zu Pessimismus, sagte eine Diplomatin am Montagmorgen nach einer Unterrichtung der EU-Botschafter durch Barnier.

Starke Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Euro in diesem Umfeld kaum stützen. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist im Oktober stärker als erwartet gestiegen und erholte sich bereits den sechsten Monat in Folge vom Corona-Einbruch im Frühjahr./bgf/jkr/mis

Quelle: dpa-Afx