FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Schwache Konjunkturdaten aus den USA belasteten den Dollar am Nachmittag. So hat sich die Stimmung in der Industrie unerwartet eingetrübt. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert für Februar einen noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsaktivität in Industrie. Zudem hat sich laut einer Umfrage der Universität von Michigan das Konsumklima im Februar unerwartet eingetrübt.
Es wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed, im weiteren Jahresverlauf ihre Leitzinsen senken wird. Robuste Konjunkturdaten hatten zuletzt die Zinssenkungserwartungen eher gedämpft. Die Daten vom Freitag sprechen allerdings eher für frühere Zinssenkungen.
Die am Vormittag veröffentlichten Daten zu den Verbraucherpreisen aus der Eurozone hatten den Euro nicht nachhaltig bewegt. Die Inflation in der Eurozone hat sich im Februar erneut abgeschwächt, allerdings nicht ganz so stark wie erwartet. Die Inflationsrate sank von 2,8 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent. Es war ein Rückgang auf 2,5 Prozent erwartet worden.
Derzeit wird darüber spekuliert, wann die EZB angesichts der sinkenden Inflation ihre Zinsen senken wird. Ökonomen bleiben vorsichtig. "Gerade im Dienstleistungssektor steigen die Löhne deutlich", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Gefahr von Zweitrundeneffekten sei noch nicht gebannt. "Und gerade deshalb wird die EZB den Rückgang der Inflationsrate nicht zum Feiern nutzen", meint Gitzel. "Stattdessen dürfte die Lohnentwicklung weiter sorgfältig beobachtet werden und vorerst auch keine Zinssenkung lanciert werden." Er rechnet im Juni mit einer ersten Senkung.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85588 (0,85655) britische Pfund, 162,82 (162,53) japanische Yen und 0,9582 (0,9534) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2070 Dollar gehandelt. Das waren etwa 26 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/jha
Quelle: dpa-Afx