FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag vor einem mit Spannung erwarteten Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell kaum von der Stelle bewegt. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1830 US-Dollar gehandelt und damit zum gleichen Kurs wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1789 Dollar festgesetzt.

Entscheidenden Konjunkturdaten wurden am Vormittag nicht veröffentlicht. Geldmengendaten aus der Eurozone zeigten zwar eine weitere Beschleunigung des bereits starken Geldmengenwachstums. Die meisten Fachleute gehen aber nicht davon aus, dass hierdurch in absehbarer Zeit eine deutliche Beschleunigung der Inflation bewirkt wird. Allenfalls in der längeren Frist wird auf diese Gefahr hingewiesen.

Am Devisenmarkt warten die Anleger auf den Beginn einer renommierten Notenbankkonferenz. Die Zusammenkunft findet normalerweise im amerikanischen Bergdörfchen Jackson Hole statt, in diesem Jahr wird sie wegen der Corona-Pandemie aber online abgehalten. Im Mittelpunkt steht der Auftritt von US-Notenbankchef Powell, der für Donnerstagnachmittag angesetzt ist.

Experten gehen davon aus, dass Powell in seiner Rede die Überprüfung der bisherigen Notenbankstrategie anspricht. Wie detailliert er in das Thema eintaucht, ist aber unklar. Grundsätzlich werden Änderungen am Inflationsziel der Fed für möglich gehalten. So könnte die Fed künftig nicht mehr eine konkrete Inflationsrate anstreben, sondern einen Durchschnittswert. Im Ergebnis würde dies eine noch längere Phase extrem niedriger US-Zinsen und möglicherweise noch mehr Wertpapierkäufe der Fed nach sich ziehen./bgf/jkr/stk

Quelle: dpa-Afx