FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro und das britische Pfund sind am Montag unter Druck geraten. Am Devisenmarkt rückte die Sorge über ein Scheitern der Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien in den Vordergrund. Am Vormittag fielen die Kursverluste beim Pfund deutlich stärker aus als beim Euro.

Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt bei einem Tagestief von 1,2079 US-Dollar gehandelt und damit etwa 0,30 Prozent tiefer als am Freitagabend. Bis zum Freitag hatte der Euro noch von einer Dollar-Schwäche profitieren können und war zeitweise bis auf 1,2178 Dollar gestiegen. Dies war der höchste Stand seit dem Frühjahr 2018.

Am Montag berichtete die britische Tageszeitung "The Sun" auf der Internetseite, dass der britische Premierminister Boris Johnson zu einem Abbruch der Brexit-Gespräche bereit sei. Demnach könnte Johnson die EU-Kommission noch im Lauf des Tages über seine Entscheidung informieren.

Zuletzt hatte auch der EU-Unterhändler Michel Barnier nach Angaben von Diplomaten keine wesentlichen Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt feststellen können. Es gebe Anlass zu Pessimismus, sagte eine Diplomatin am Montagmorgen nach einer Unterrichtung der EU-Botschafter durch Barnier.

Im Vergleich zum Euro geriet das Pfund aber stärker unter Druck. Am Vormittag fiel der Kurs bis auf 1,3225 US-Dollar. Damit hat die britische Währung im Vergleich zum Freitagabend etwa 1,5 Prozent an Wert verloren.

Überraschend starke Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Euro vor diesem Hintergrund nicht stützen. Im Oktober war die Produktion im verarbeitenden Gewerbe stärker als erwartet gestiegen und konnte sich bereits den sechsten Monat in Folge vom Corona-Einbruch im Frühjahr erholen./jkr/bgf/zb

Quelle: dpa-Afx