NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch im US-Handel unter Druck geblieben. Marktbeobachter verwiesen auf eine allgemein trübe Marktstimmung, die auch den Euro mit nach unten gezogen habe. Die Gemeinschaftswährung war im europäischen Geschäft bis auf 1,0964 US-Dollar gerutscht, wurde zuletzt allerdings wieder etwas höher bei 1,1009 Dollar gehandelt. Im asiatischen Geschäft hatte der Kurs noch deutlich über 1,10 Dollar gestanden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0985 (Dienstag: 1,1024) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9103 (0,9071) Euro.

Nach wie vor steht der Krieg in der Ukraine an den Märkten im Mittelpunkt. Hoffnungen auf eine nennenswerte Annäherung der Kriegsparteien haben sich bisher nicht erfüllt. Wegen der Folgen des Krieges ist die Konsumlaune in der Eurozone eingebrochen.

Mit der Unsicherheit an den Finanzmärkten wurde der Dollar stärker nachgefragt, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Die US-Währung gilt als sicherer Anlagehafen, der in ungewissen Zeiten angesteuert wird.

Kursgewinne gab es zuletzt beim Rubel, der im Handel mit dem Dollar um mehr als acht Prozent zulegte. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnet, dass Kunden etwa in Deutschland und anderen EU-Staaten ihre Gaslieferungen aus Russland künftig in Rubel bezahlen müssen. Demnach sollen keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr akzeptiert werden. Die Zentralbank und die russische Regierung hätten eine Woche Zeit, die Modalitäten für die Umstellung festzulegen, sagte Putin.

Der Rubel ist seit dem Angriffskrieg in der Ukraine und den Sanktionen des Westens stark unter Druck geraten und zeitweise auf historische Tiefstände gefallen. "Wird die Gasrechnung künftig nicht mehr in Dollar oder Euro beglichen, stützt das natürlich den Rubel, weil dieser nachgefragt wird", sagte Devisen-Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen./la/jha/

Quelle: dpa-Afx