FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Für Auftrieb beim Euro sorgten zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA. Die Stimmung im dortigen Dienstleistungssektor hatte sich im Dezember deutlich stärker als erwartet eingetrübt. Rückgänge verzeichneten alle drei Unterindikatoren, also die Indizes für die bezahlten Preise, die Beschäftigung und die neuen Aufträge. Anthony Nieves vom ISM verwies auf Bedenken der Befragten im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Unsicherheit, geopolitischen Ereignissen und Engpässen auf dem Arbeitsmarkt.
Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen schrieb, der Dienstleistungssektor habe im Verlauf des Jahres 2023 dazu beigetragen, die US-Wirtschaft vor einer Rezession zu bewahren. Nun trübten sich die Perspektiven ein und Marktteilnehmer dürften die ISM-Daten als Grund nehmen, das Auspreisen der Zinssenkungserwartungen zu beenden und diese wieder etwas zu intensivieren. Sinkende US-Zinsen machen den Dollar-Raum für internationales Anlagekapital unattraktiver, was den Dollar-Kurs unter Druck bringen kann. Im Gegenzug wird der Euroraum für Investoren attraktiver.
Zuvor hatten robuste US-Jobdaten den Euro kurz unter 1,09 Dollar auf ein Tagestief von 1,0877 Dollar gedrückt. So stieg die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stärker als erwartet. Allerdings wurde der Aufbau in den beiden Vormonaten nach unten revidiert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86210 (0,86278) britische Pfund, 158,57 (157,91) japanische Yen und 0,9320 (0,9313) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2058 Dollar gehandelt. Das waren rund 15 Dollar mehr als am Donnerstag./la/jsl/he
Quelle: dpa-Afx