FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Einen geringfügigen Gewinn gab der Euro bereits am Mittag wieder ab, nachdem US-Daten auf einen weiterhin überhitzten Arbeitsmarkt hingedeutet hatten. In der Privatwirtschaft waren im Oktober deutlich mehr Stellen entstanden als von Analysten erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP bekannt gab. Bereits am Vortag hatten US-Daten auf eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften hingedeutet. Anders als in Europa treiben in den USA steigende Löhne die Teuerung an, weshalb der Arbeitsmarkt ein wichtiger Gradmesser für die zukünftige Geldpolitik ist. Läuft der Arbeitsmarkt heiß, steigt der Druck auf die Fed, die Zinsen weiter anzuheben.
Dass sich die Industriestimmung der Eurozone weiter auf Talfahrt bewegt, sorgte am Devisenmarkt hingegen kaum für Bewegung. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im Oktober auf den tiefsten Stand seit dem Corona-Schock 2020, wie am Vormittag bekannt wurde. Sowohl die Produktion als auch der Auftragseingang brachen laut Mitteilung so stark ein wie selten zuvor seit Beginn der Umfragen vor 25 Jahren.
Im weiteren Handelsverlauf bleibt die Geldpolitik das bestimmende Thema. Anleger gehen fest davon aus, dass die US-Zentralbank den Leitzins am Abend erneut deutlich um 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird. Mit Spannung werden die Aussagen von Präsident Jerome Powell im Anschluss an die Zinsentscheidung erwartet. Angesichts des US-Arbeitsmarkts wäre es eine Überraschung, wenn dieser bereits jetzt Signale einer laxeren Geldpolitik sende, schrieben die Experten der Dekabank.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86100 (0,86058) britische Pfund, 145,75 (146,35) japanische Yen und 0,9861 (0,9878) Schweizer Franken fest. Der Goldpreis trat im Vergleich zum Vortag auf der Stelle: Pro Feinunze wurden am Nachmittag in London 1650 Dollar gezahlt./jcf/jsl/he
Quelle: dpa-Afx